Die unsichtbare Generation
Zäh halten sich die Klischees von den "jungen Kontinenten". Übersehen werden dabei die gravierenden demografischen Veränderungen in afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Entwicklungs- und Schwellenländern: Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der über 60-Jährigen in Entwicklungsländern vervierfachen. Erstmals werden dann in Asien, Afrika und Lateinamerika mehr Alte über 60 als Kinder unter 15 Jahren leben.
"Die unsichtbare Generation" hatten angesichts dieser Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und öffentlicher Wahrnehmung Caritas international und HelpAge Deutschland ihr gemeinsam veranstaltetes Symposium überschrieben, auf dem sich am 20. November 2006 Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Regierung und Politik in Berlin den "Alten Menschen in der Entwicklungszusammenarbeit" widmeten.
Zwar wurde 2002 in Madrid der Weltaltenplan verabschiedet, in dem sich die Staatengemeinschaft verpflichtet, die Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben zu fördern sowie ein Altern in Sicherheit und Würde zu sichern. Doch hat sich dadurch nichts an dem Schattendasein geändert, das das Thema "Alte in der Entwicklungszusammenarbeit" bis heute fristet. Der Plan blieb eine folgenlose Absichtserklärung. Für Hellmut Königshaus, FDP-Entwicklungspolitiker, steht deshalb fest: "Wenn sich das Bewusstsein ändern soll, braucht es weitere Veranstaltungen wie dieses Symposium."
Die Broschüre "Die unsichtbare Generation" dokumentiert die Vorträge und Ergebnisse des Berliner Symposiums.
November 2006