Zur politischen und humanitären Lage im Kongo
Seit über 20 Jahren folgen Konflikte und Bürgerkriege in der Demokratischen Republik (DR) Kongo aufeinander. Rund 130 bewaffnete Gruppen kämpfen in dem zweitgrößten Staat Afrikas um territoriale Machtansprüche und um die Kontrolle über natürliche Ressourcen. Wegen der aktuellen Situation sind im Jahre 2023 über fünf Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Das sind so viele wie in keinem anderen afrikanischen Land.
Vor allem im Osten der DR Kongo sind die Kämpfe blutig, sodass über fünf Millionen Menschen vor Gewalt fliehen. Unter den Flüchtenden sind viele Familien mit Kindern. Für junge Mädchen und Frauen besteht die Gefahr sexueller Übergriffe. Zahlreiche Kinder werden auf der Flucht von ihren Familien getrennt und sind sich selbst überlassen. Die Not in den Aufnahmegemeinden und in den provisorischen Flüchtlingscamps ist groß. Zu dem Verlust der Heimat, und den Traumata durch Gewalt und Flucht, kommt der Hunger.
Politische Lage in der Demokratischen Republik Kongo führt zu Hungersnot
Ein Drittel der 97 Millionen Kongolesinnen und Kongolesen ist von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Knapp drei Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Mehr als sechs Millionen Menschen leiden täglich Hunger, der Großteil davon sind Kinder unter fünf Jahren. Die Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verringert. Die Menschen sind in ihrer Not meistens auf sich selbst gestellt. Trotz ihres Reichtums an Bodenschätzen zählt die DR Kongo zu den ärmsten Staaten der Welt. Auf dem Entwicklungsindex der Vereinten Nationen steht das Land auf Platz 175 von 189 Ländern. Wiederkehrende Epidemien wie Ebola, Covid-19 und Cholera verschlimmern die Situation zusätzlich.
Die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen, UNHCR, schätzt, dass angesichts der aktuellen Situation humanitäre Hilfe in Höhe von 210 Millionen Euro nötig wäre, um das Leid im Kongo zu lindern. Doch davon sind laut UNHCR aktuell nur 16 Prozent finanziert. Über 26 Millionen Menschen im Land benötigen dringend Hilfe.
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