Honduras: Nothilfe nach Hurrikans
"Insbesondere ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Menschen mit Behinderung sind dringend auf Hilfe angewiesen", sagt Julia Wiget, die bei Caritas international die Projekte in Guatemala und Honduras betreut. Honduras war bereits das von "Eta" am stärksten getroffene Land in der Region. Allein dort leiden drei Millionen Menschen unter den Folgen des Hurrikans, 55.000 Menschen sind noch immer in Notunterkünften untergebracht. Mehr als 100.000 Menschen sind bis heute von der Außenwelt abgeschnitten. "Besonders dramatisch ist die Lage für Familien, die in ländlichen Gegenden leben", berichtet Julia Wiget.
Viele Menschen in Honduras und Nicaragua stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Dieses Jahr könnte die schwerste Hurrikan-Saison seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.Foto: Katlyn Holland / CRS
Nothilfe läuft - Wiederaufbau im Blick
Gemeinsam mit den Mitarbeitenden der lokalen Caritas-Organisationen verteilt Caritas international Nothilfegüter, insbesondere Lebensmittel und Hygieneartikel. 300.000 Euro hat Caritas international dafür bereits zur Verfügung gestellt und ruft weiter zu Spenden auf.
Neben den derzeit dringend benötigten Nothilfen hat Caritas international schon jetzt den Wiederaufbau von Wohnraum und sozialen Einrichtungen im Blick. Insbesondere in der stark betroffenen, ländlichen Gegend um San Pedro Sula im Norden des Landes werden knapp 30.000 Menschen beim Wiederaufbau ihrer Häuser unterstützt oder erhalten Hilfen, damit sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit wiederaufnehmen können. Das Ziel: Die Betroffenen können ihren Lebensunterhalt bald wieder aus eigener Kraft bestreiten.
Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln der Caritas in Honduras. Die Nothilfe läuft auf vollen Touren.Foto: Caritas Honduras
Erschwerte Bedingungen durch Corona
Wirbelstürme wie "Eta" oder "Iota" zerstören binnen weniger Minuten Wohnraum, Erntefelder und ganze Existenzen. Dass sich die Welt inmitten einer Pandemie befindet, gerät dabei für die Betroffenen schnell in Vergessenheit. Beengte Notunterkünfte werden zu Infektionsherden, das Ansteckungsrisiko -gerade für Risikogruppen wie ältere Menschen - ist groß. Allein in der Hauptstadt Tegucigalpa sind 33 Prozent aller Menschen in Notunterkünften positiv auf Corona getestet worden. Die Caritas hilft den Menschen dabei, sich vor einer Ansteckung zu schützen, indem sie Masken und Desinfektionsmittel verteilt.
Caritas international stellt bislang 300.000 Euro für Nothilfe und Wiederaufbau bereit - weitere Spenden sind dringend erforderlich.