Caritas ist Gesellschafter der Klima-Kollekte
Die Folgen und Schäden des Klimawandels treffen vor allem Menschen in Ländern, die gar nicht oder wenig zur Erderwärmung beigetragen haben. Zudem verfügen diese Menschen oftmals nicht über die finanziellen Mittel, um sich vor den Folgen zu schützen. Ein Haus umzubauen, Trinkwasser aufzubereiten oder die Landwirtschaft neu auszurichten, kostet Geld und erfordert Wissen. Es ist daher eine Frage der Gerechtigkeit, wenn diejenigen Länder die Kosten für die Bewältigung nicht vermeidbarer Klimafolgen und für die Anpassung an den Klimawandel mittragen, die am meisten zur Erderwärmung beigetragen haben. Zudem gilt es, klimaschädliche Abgase zu vermeiden und den Energieverbrauch zu senken.
Nach den verheerenden Schäden durch den Hurrikan Matthew ermöglicht die Caritas in Haiti eine bessere Vorsorge gegen Katastrophen im Département Nippes.
„Die Begrenzung der Erderwärmung gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher. Deshalb ist der Deutsche Caritasverband (DCV) seit Februar 2019 Gesellschafter der Klima-Kollekte, des kirchlichen Kompensationsfonds für Kohlendioxid-Emissionen. Damit setzen sich der DCV und Caritas international, das weltweit tätige Hilfswerk des DCV, verstärkt für den Klimaschutz ein.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und seiner zerstörerischen Wirkungen haben sich Caritas-Einrichtungen, Gemeinden und Erzdiözesen große Ziele gesetzt und wollen klimaneutral werden. Durch Energiesparen und den Verzicht auf energieaufwändiges Handeln lassen sich viele Treibhausgase vermeiden. Allerdings kommt auch ein Hilfswerk wie Caritas international nicht ganz ohne Energieverbrauch aus.
So funktioniert die Klima-Kollekte
Um dennoch klimafreundlich zu handeln, können nicht vermeidbare Emissionen kompensiert werden, und beispielsweise über die Klima-Kollekte ausgeglichen werden. Über den CO2-Rechner der Klima-Kollekte wird dazu der Ausstoß von Treibhausgasen ermittelt. Das kann der Verbrauch im eigenen Haus sein oder auch in einer Einrichtung. Berechnet werden unterschiedliche Parameter, zum Beispiel die Heizenergie und der Stromverbrauch oder auch die Energiebilanz einer Reise, ob mit dem Flugzeug, dem Auto oder der Bahn. Der errechnete Wert, also der klimaschädliche Ausstoß an Kohlendioxid, wird anschließend umgerechnet in eine Geldsumme und entsprechend kompensiert – per Zahlung an die Klima-Kollekte, die mit diesen Mitteln Klimaschutzprojekte der beteiligten Organisationen und ihrer Partner in besonders vom Klimawandel betroffenen Ländern finanziert.
Das Klima schützen und Armut lindern
Die Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz dienen dabei nicht nur dem Klimaschutz. Sie tragen zudem zur Armutsbekämpfung vor Ort bei und fördern die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Der Ausgleich des eigenen CO2-Verbrauchs kommt also dort an, wo er besonders benötigt wird. So ersetzen in Tansania, Indien oder Nicaragua energieeffiziente Kocher frühere Herde und Öfen, die viel Holz oder Kohle verbraucht haben. Andere Projekte in Kuba, Myanmar und Indien wiederum führen erneuerbare Energien ein, die neben der Verbesserung der Lebensbedingungen auch dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Hier finden Sie eine Übersicht über die derzeit geförderten Projekte.
Caritas-Projekte für mehr Klimaschutz weltweit
„Einerseits gehen wir mit gutem Vorbild voran und kompensieren die Flüge unserer Mitarbeitenden – auch deren Auslandsreisen“, so Präsident Neher. „Andererseits wird unser Hilfswerk Caritas international künftig gemeinsam mit Partnern in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa Klimaschutz-Projekte durchführen, die mit Mitteln der Klima-Kollekte umgesetzt werden. Damit werden wir an beiden Seiten einer Handlungskette aktiv.“