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Hintergrund Hintergrund

Herausforderungen für die Humanitäre Hilfe

Extremwetterereignisse und langfristig wirksame Klimaveränderungen erfordern eine Neuausrichtung der Katastrophenhilfe und der Katastrophenvorsorge, die kooperativ und am Partnerprinzip auszurichten ist. Eine Analyse von Caritas international in 10 Schritten.

Innerhalb von sechs Wochen wurde Mosambik im März und April 2019 von zwei zerstörerischen Wirbelstürmen getroffen, 1,8 Millionen Menschen waren auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Jahr zuvor löste der stärkste Monsun der letzten Jahrzehnte im indischen Kerala schwere Sturzfluten aus, die großflächig die Ernten vernichteten und gleichzeitig fast eine Million Menschen kurzzeitig obdachlos machten. Im September 2016 bangten rund 40 Millionen Menschen in der Karibik um ihre Existenz, als der bisher heftigste Hurrikan über einige Inseln stürmte und die Küsten von Kuba und Haiti streifte. Aufgrund ausgebliebener Regenfälle waren in Afghanistan im Herbst 2018 über zehn Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Frühjahr und Sommer 2017 waren mehrere Millionen Menschen am Horn von Afrika durch eine anhaltende Dürre - verschärft noch durch politische Krisen - von Hunger und Mangelernährung bedroht.

Junge zieht Wasserkanister an einem Seil durch ein CampIn Teilen Afrikas haben Häufigkeit und Länge schwerer Dürren in den vergangenen Jahren zugenommen. Mehrere Millionen Menschen wurden zeitweise abhängig von Humanitärer Hilfe.Foto: Simone Stefanelli / Caritas Schweiz

1. Klimawandel führt zu Katastrophen und zu schleichenden Veränderungen

Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Denn die Anzahl der Naturkatastrophen hat sich weltweit in den letzten 20 Jahren verdoppelt, bedingt insbesondere durch die Zunahme klimatisch verursachter Katastrophen. Mit dem weiteren Anstieg der globalen Temperaturen aufgrund zunehmender Emissionen von Kohlendioxid und anderer Treibhausgase wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Es ist mit einem erhöhten Auftreten extremer Hitzewellen, langanhaltender Dürren, schwerer Überschwemmungen und küstennaher Katastrophen wie Sturmfluten zu rechnen.[1] Gleichzeitig  kündigt sich der Klimawandel neben Extremwetterereignissen und Katastrophen jedoch auch durch schleichende Veränderungen an: Böden versalzen und Meere versauern. Ganze Küstenregionen gehen verloren und schützende Korallenriffe sterben großflächig ab. Die Fischerei erleidet starke Einbußen. Dürren und Ressourcenverknappung führen zum Verlust von Weideflächen und sicheren Trinkwasserquellen, wodurch die oftmals ohnehin schon prekäre Ernährungssicherheit vieler Menschen noch akuter gefährdet ist.

Dies alles spüren in erster Linie Menschen in den Regionen der Welt, die ohnehin zu den ärmsten gehören. Zwar ist der Klimawandel auch in den Industrieländern Nordamerikas und Europas zunehmend wahrnehmbar, doch vor allem sind es die Bewohner/innen der tropischen und subtropischen Gebiete Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert sind. Seit Ende der 1980er Jahre wird vermehrt über die Veränderungen des Klimas berichtet und vor bedrohlichen Folgen gewarnt. Aber erst heute wächst die Einsicht, dass der Klimawandel zur weltweit größten Bedrohung wird und auch viele mittelbare Folgen hat: Immer häufiger verursachen und verschärfen dessen Auswirkungen humanitäre Krisen und Konflikte. Ernteausfälle und Hunger, die Zerstörung ihrer Wohnhäuser oder der sich zuspitzende Kampf um Wasser und fruchtbaren Boden - die Gefahren für viele Menschen nehmen zu. Zynisch mutet dabei an, dass die Menschen, die unter den konkreten Folgen am meisten leiden, im weltweiten Vergleich am wenigsten zur Erderwärmung beitragen. Ursachen und Folgen, Verursachende und Leidtragende liegen geografisch wie sozial oftmals weit auseinander. Caritas international setzt daher einen Fokus auf die gleichzeitige Betrachtung ökologischer und sozialer Herausforderungen, um gegenseitige Wechselwirkungen erkennen und diesen in zusammenhängender Weise begegnen zu können.

"Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise. Die Wege zur Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern."[2]

Wie aber kann ein solcher ganzheitliche Zugang, wie ihn Papst Franziskus formuliert hat, konkret aussehen? Wie kann die humanitäre Hilfe in Zeiten des Klimawandels gleichermaßen ökologische wie soziale Aspekte berücksichtigen? Und welche Folgen hat der Klimawandel für die humanitäre Hilfe im Allgemeinen und im Besonderen für Organisationen wie Caritas international, die gemeinsam mit Partnern vor Ort und in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen Hilfe leisten?

Aus dem Verständnis heraus, dass nachhaltige Katastrophenhilfe nur in enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, lokalen Fachkräften und den Betroffenen selbst erfolgreich sein kann, agiert Caritas international seit jeher nach dem Partnerprinzip und nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Auch wenn sich diese Formen der Hilfe bewährt haben, erfordern der rasant fortschreitende Klimawandel und seine Folgen inzwischen eine Neuausrichtung der weltweiten Katastrophenhilfe. Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes setzt dabei weiterhin auf eine enge Kooperation mit den Betroffenen und den Partnern vor Ort. Es wird angesichts der veränderten Gefahren jedoch mit diesen Verbündeten auch neue Wege der Hilfe entwickeln müssen.

2. Der Klimawandel erfordert mehr und umfassendere Not- und Katastrophenhilfe

Die Verdopplung der jährlich registrierten Naturkatastrophen von etwa 200 weltweit vor 20 Jahren auf heute mehr als 400 ist auf den Anstieg klimagedingter Katastrophen zurückzuführen, drei Viertel davon auf Extremwetterereignisse. Für die Humanitäre Hilfe bedeutet dies zwangsläufig eine Zunahme an Aufgaben: In Dürregebieten wird es voraussichtlich immer seltener ausreichen, Wasserspeicher, Rückhaltebecken und Zisternen zu bauen, weil die Trockenperioden immer länger werden. Allein um während der Dürren die betroffenen Menschen etwa in Nordkenia oder Äthiopien mit Wasser zu versorgen, werden künftig große Leitungssysteme angelegt werden oder Tanklaster in die Dürreregionen fahren müssen. Bei der letzten übermäßig lang andauernden Dürre im Jahr 2017 wurde letzteres bereits praktiziert. Dennoch verloren die Menschen in Somaliland, einer autonomen Region in Somalia, einen Großteil der Viehherden - es starben bis zu 80 Prozent der Tiere. Sie stellen oftmals die einzige Lebensgrundlage und Einkommensquellen der nomadisch lebenden Bevölkerung dar. Künftig werden noch längere Dürrephasen das Überleben der Menschen in dieser Region grundlegend gefährden und eine Abhängigkeit von Humanitärer Hilfe erschaffen.

In Südasien wurde in den vergangenen zehn Jahren eine starke Veränderung des Monsuns gemessen: Regenfälle fielen intensiver aus, die Monsunzeiten waren verkürzt und insgesamt weniger berechenbar. Künftig wird in Monsunregionen mit einer weiteren "Zunahme der Gesamtmenge an Monsunniederschlag" gerechnet[3]. Der "Jahrhundertflut" 2018 im indischen Bundesstaat Kerala gingen in den Jahren zuvor weitere schwere Überschwemmungen in Indien, Bangladesch, Pakistan und anderen Staaten der Region voraus. 2010 war eine weitere "Jahrhundertflut" in Pakistan dafür verantwortlich, dass Millionen Menschen ihre Häuser verloren. Caritas international leistet in diesen Staaten immer wieder Nothilfe, versorgt die Betroffenen mit Wasser und Lebensmitteln sowie durch medizinische und psychosoziale Betreuung und unterstützt den Wiederaufbau an möglichst überflutungssicheren Lagen.

Doch die Flutgefahr in asiatischen Ländern geht nicht nur von unberechenbaren Monsunregen aus. Erst kürzlich veröffentlichten 200 Wissenschaftler vom Internationalen Zentrum für Integrierte Entwicklung in Bergregionen (ICIMOD) umfangreiche Daten und Analysen über die Auswirkungen des Klimawandels in Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Myanmar, Nepal und Pakistan[4]: Wenn die Erhitzung unseres Planeten weiter fortschreitet, so die Ergebnisse ihrer Forschung, werden bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens ein Drittel der Gletscher im Hindukusch-Himalaya abschmelzen. Hier lagern nach jenen der Antarktis und Arktis die drittgrößten Eisvorräte der Erde. Diese Eismassen speisen die wichtigsten Flüsse Asiens und sichern die Wasserversorgung von rund 1,9 Milliarden Menschen. Schmelzen die Gletscher, so ist damit die Wasserversorgung der hier lebenden Bevölkerung enorm gefährdet. Betroffen sind vor allem die Ärmsten in der Hindukusch-Himalaya-Region, die schon heute nicht genug zu essen haben.  Und: Mit der Schmelze fließen ungeheure Wassermassen talabwärts und sorgen in Kombination mit Starkregen für weitere Flutgefahren. Auch in den nördlichen Landesteilen Pakistans und Indiens mussten Caritas international und ihre Partner in den letzten Jahren verstärkt Humanitäre Hilfe leisten.

Die Beispiele Ostafrikas, des Hindukusch und Südasiens machen deutlich: Die Zeiträume werden enger, in denen sich vermeintliche "Jahrhundertdürren" oder "Jahrhundertfluten" ereignen und in denen Gletscher an Umfang verlieren. Und die daraus folgende Verdichtung von Katastrophenereignissen führt zu einem erhöhten Bedarf an Humanitärer Hilfe. Caritas international und ihre Partner vor Ort rechnen damit, dass dieser künftig noch steigen wird.

3. Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels erfordert Katastrophenvorsorge

Neben der Not- und Katastrophenhilfe wird der Fokus Humanitärer Hilfe vor allem auf einer Ausweitung der Katastrophenvorsorge liegen. Caritas international und ihre Partner haben in den vergangenen Jahren in diesem Feld viel Expertise aufgebaut und langfristige Maßnahmen umgesetzt. Die Strategie des katholischen Hilfswerks sieht zudem einen weiteren Ausbau der Katastrophenvorsorge vor. Auch das Auswärtige Amt intensiviert die Aktivitäten auf diesem Feld, es sieht in seiner Strategie zur humanitären Hilfe im Kontext des Klimawandels sogar einen "Paradigmenwechsel": "Über eine Reaktion auf Katastrophen hinausgehend werden Instrumente der humanitären Hilfe zunehmend vorausschauend eingesetzt. (...) Ziel ist eine kohärente Agenda für die humanitär geprägte Anpassung an den Klimawandel, die das vorhandene Wissen über den Klimawandel und seine Risiken für vorausschauende humanitäre Hilfe nutzbar macht." [5] Der Blick soll nach vorne gerichtet werden. Hilfe beginnt, bevor eine Katastrophe eintritt, um ihre Folgen abzumildern. Anschaulich wird dies im Fall von Dürren, die sich mithilfe wissenschaftlicher Niederschlagsvorhersagen früher und genauer ankündigen lassen. Mit den Warnungen vor einer bevorstehenden Trockenzeit ("Trigger") können Finanzmittel frühzeitig freigegeben ("forecast-based financing") und Hilfsleistungen angestoßen werden ("early action").

Die Möglichkeiten einer technischen und infrastrukturellen Vorsorge im Zuge der "Anpassung an den Klimawandel" sind vielfältig und abhängig von der Art der jeweiligen Gefahrenlage. Der Bau von Dämmen und Schutzbauten in Gebieten, die durch Überschwemmungen bedroht sind, gehört genauso dazu wie die Anlage von Zisternen, Wasserrückhaltebecken und Wasserleitsystemen in Dürreregionen. Hier ist auch die Herkunft und Herstellungsart der zu verwendenden Baumaterialien zu beachten. Industriell hergestellte und aufwendig importierte Materialien wie Stahlbeton oder Zement können durch regional verfügbare Materialen wie Holz, Lehm oder Naturstein ersetzt werden. Selbst in Notsituation gibt es keinen Vorwand, Materialien klimaschädlich einzufliegen oder zu gewinnen. Mittel- und langfristig können auch veränderte Anbaumethoden, dürreresistentes Saatgut oder Schutzpflanzungen gegen Erosion durch Wind, Wasser und Sonne zur Vorsorge beitragen.

4. Die soziale Dimension des Klimawandels in den Blick nehmen

Die Folgen des Klimawandels sind - das wurde zuvor bereits erwähnt - eng mit denen der sozialen Ungleichheit verknüpft: Extreme Wetterereignisse werden erst deshalb zu Katastrophen, weil es Menschen gibt, die diesen Phänomenen schutzlos ausgeliefert sind. In den betroffenen Ländern sind das insbesondere Gruppen wie Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Behinderungen. Bei Überschwemmungen oder Stürmen ist für sie die Suche nach Schutz noch mühsamer und riskanter als für körperlich stärkere Menschen. Bei längerfristigen ökologischen Krisen wie Dürren breiten sich Infektionskrankheiten schneller bei Kindern und älteren Menschen aus. Humanitäre Hilfe darf sich nicht darin erschöpfen, Leid zu mindern und Symptome abzuschwächen. Aber wirklich wirksam und nachhaltig wird sie erst dann, wenn sie Menschen in die Lage versetzt, selbst Vorsorge zu treffen und sich sowohl vor Naturkatastrophen als auch vor anderen Bedrohungen schützen zu können.

Katastrophenvorsorge - oder auch die Anpassung an den Klimawandel -  benötigt also weit mehr als technische und infrastrukturelle Ansätze. Sie muss die sozialen und kulturellen Gegebenheiten berücksichtigen, die von Katastrophen gefährdeten Menschen in die Konzepte miteinbeziehen, die lokal und regional gesammelten Erfahrungen aufgreifen und so Katastrophenhilfe und Katastrophenvorsorge zu festen Bestandteilen der gefährdeten Gesellschaften machen.

Prävention und Risikoreduzierung gehören explizit zum Mandat der Humanitären Hilfe[6]. Denn Katastrophen beginnen bereits vor den Schreckensbildern, welche die Medien der Öffentlichkeit zeigen. Als beispielsweise im August 2017 ein Erdrutsch am Rande Freetowns, der Hauptstadt von Sierra Leone, etliche Häuser mit sich riss, tötete die Schlammlawine über 300 Menschen. Es war eine absehbare Katastrophe, denn durch die rasante Urbanisierung liegen Wohnungen häufig in Gebieten, die keine Basisinfrastruktur wie Drainagen oder Abwasserkanäle aufweisen und deswegen regelmäßig überfluten. Oder sie liegen an Berghängen, die sporadisch bebaut und kaum gesichert sind. Oftmals werden Menschen in ärmeren Verhältnissen an diese gefährlichen Wohnorte gedrängt. Bergrutsche hat es in Sierra Leone immer schon gegeben. Jedoch hat sich die jährliche Regenzeit verkürzt, zeitlich verschoben und tritt mit stärker werdender Intensität auf. Insofern gab es in diesem konkreten Fall und gibt es in vielen anderen Fällen deutliche Anzeichen vor dem Eintritt einer Katastrophe.

"Zeit ist Luxus, den wir nicht haben."

- Aus der gemeinsamen Erklärung der sechs Präsidenten der kontinentalen Bischofskonferenzen vom 29. Oktober 2018

Daher gehört es zum Mandat von Caritas international, Bevölkerungsgruppen, die ihre Einkommensquellen und ihr Zuhause durch Naturkatastrophen verloren haben, zunächst das Überleben zu sichern und perspektivisch zu zukunftssicheren Lebensverhältnissen zu verhelfen. Die Kompatibilität von Humanitärer Hilfe und längerfristigen Maßnahmen gehört zu den dringenden Aufgaben in Zeiten des Klimawandels.

5. Prävention erfordert Weitblick und Sensibilität für den sozialen Kontext

Ob und wie erfolgreich Katastrophenvorsorge ist, hängt nicht zuletzt von der sozialen Einbettung der Maßnahmen ab. Die Hilfe muss bei den Betroffenen vor Ort ansetzen und deren Schutzmechanismen stärken. Durch eine vernetzte Katastrophenvorsorge und eine kluge Anpassung an klimatische Veränderungen - das zeigen die Projekterfahrungen von Caritas international - können Verluste und Schäden abgemildert werden. Viel wichtiger noch: Wir können Leben retten, wenn die Katastrophenhilfe nicht nur auf eine akute Katastrophe ausgerichtet ist, sondern insbesondere ärmere Bevölkerungsgruppen, Gemeinden und ganze Gesellschaften gegen die Folgen des Klimawandels besser vorbereitet sind. Das kann nur mit einem tiefen Verständnis über gesellschaftliche Kontexte gelingen. Mehr als bislang werden zu den zentralen Charakteristika von Hilfsorganisationen sozialräumliche Eingebundenheit und gesellschaftliche Zugehörigkeit gehören müssen. Internationale Hilfsorganisationen müssen sich lokalisieren, also die Menschen vor Ort in Entscheidungsprozesse einbinden und zudem mehr Entscheidungen tragen lassen.

6. Starkes Gemeinwesen fördert Sicherheit und minimiert Risiken

Warum es nötig ist, die soziale Komponente in der Katastrophenvorsorge insgesamt, speziell auch in der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu stärken, wird bisweilen erst auf den zweiten Blick deutlich. Dann nämlich, wenn beispielsweise Ingenieure einen Schutzdamm gebaut haben, aber nicht klar ist, wer diesen instand hält. Und dann etwa, wenn während einer Überflutung zwar Rettungsboote bereitstehen, aber niemand weiß, wo eigentlich die alten Menschen oder Menschen mit Behinderungen wohnen, die spezifische Hilfe benötigen. Wenn der Staat eine Informationsveranstaltung zum Katastrophenschutz durchführt, aber ungeklärt bleibt, wie das dabei gewonnene Wissen weitergetragen und konserviert wird. Insgesamt braucht es also professionelle Sozialarbeit auf sozialräumlicher und gemeindebasierter Ebene, um Katastrophenvorsorge in den Gemeinden, Schulen, Arbeitsstellen oder Nachbarschaften dauerhaft zu implementieren. Aufgrund des weltweiten Netzwerkes von Caritasverbänden - oft als die größte Nichtregierungsorganisation der Welt beschrieben - hat Caritas gute Voraussetzungen und die Verantwortung,  über die Katastrophenhilfe hinaus solche soziale Dienste anzubieten.

7. Kollektives Wissen als Basis für den Katastrophenschutz

Neben den individuellen Hilfen, die die Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber den Folgen des Klimawandels verbessern, bedarf es auch struktureller Hilfen, um einen wirksamen Katastrophenschutz aufzubauen und langfristige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Caritas international verfolgt hierzu einen Weg, der dem bewährten sozialräumlichen Ansatz folgt, die Betroffenen und lokalen Verwaltungsstrukturen eng einbezieht und welcher mit lokalen Partnern vor Ort umgesetzt wird.

Im bergigen Südwesten Haitis beispielsweise hatte 2016 erst Wirbelsturm Matthew weite Teile der Region entwaldet, Felder und Häuser verwüstet. Die Menschen, die die Katastrophe überlebt haben und nicht in die Stadt gezogen sind, müssen nun mit den Folgen des Hurrikans und des Klimawandels leben. So folgten auf den Hurrikan zwei extrem trockene Jahre, in denen die Maisernte weitgehend verloren ging. Der Verlust der Vegetation hat die ohnehin schon schwierige Situation für die Menschen noch verschärft: Die Schluchten entlang der Hänge, Ravinen genannt, schwellen in der Regenzeit binnen weniger Minuten zu reißenden Wasserfällen an. Dann stürzt das Wasser entlang der weitgehend entwaldeten Berghänge in den schotterreichen Rinnen in so kurzer Zeit in die Täler, dass den Menschen hier kaum Zeit bleibt, sich und ihr Vieh in Sicherheit zu bringen. Wasser, Schlammmassen und Geröll reißen Getreidespeicher und Häuser mit sich.

Mit dem Bau von Steinwällen schützt sich nun die Gemeinde in Rivière Salée, einem Dorf im Departement Nippes, vor diesen Folgen von Starkregen. Unter Anleitung der Caritas kommen die Nachbarn in einem Cash-for-work-Programm zusammen und legen die einfachen aber effektiven Wälle an, um die Laufkraft des Wassers zu brechen. Doch auch die Bauaktion selbst - als soziales Event - ist Teil der Katastrophenvorsorge. Die Dorfbewohner tauschen während der Arbeit ihre Erfahrungen aus. Sie reden über Möglichkeiten, im Notfall das Vieh zu retten, Saatgut aufzubewahren oder Gebäude wiederaufzubauen. Es geht um sicherere Bauweisen für Wohnhäuser und Ernteschutz, um private Vorsorge und um Erosionsschutz. Um die Berghänge zu stabilisieren, initiieren die Nachbarn derzeit ein Aufforstungsprogramm. Der lokale staatliche Zivilschutz wurde bereits angehalten, eine Baumschule anzulegen.

Das in diesem Prozess gewonnene kollektive Wissen über Risiken und Strategien ist eine entscheidende Grundlage für eine Anpassung an den Klimawandel. Es geht um die Stärkung der Widerstandsfähigkeit.

8. Widerstandsfähigkeit stärken - interaktive Lernräume ermöglichen

Vergleichbare Ansätze verfolgt Caritas international in Indien. In Assam und Odisha lernen Dorfgemeinden, mit den immer häufiger auftretenden Überschwemmungen und Zyklonen umzugehen und die Schäden zu minimieren. Im Vorfeld hatten Caritas-Mitarbeitende mit einem Komitee vergangene schwere Überschwemmungen reflektiert und daraus gemeinsam Notfallpläne für die Zukunft entwickelt. Vor und während des Aktionstages besuchten die Beteiligten - neben den Bewohner/innen auch Kommunalpolitiker/innen - eine Ausstellung zum Thema und erhielten eine Einführung zu "Überschwemmungsprävention". Der Lerneffekt reicht von ganz praktischen Vorbereitungen bei drohenden Überschwemmungen bis hin zu Übungen für den Notfall. Vorbereitend werden etwa Dokumente wasserdicht verpackt, wird Saatgut auf Hochstände gelagert und Vieh auf höhere Lagen getrieben. Beispiele für das Notfall-Training sind die Übungen zur Trinkwasserreinigung oder der Transport von Personen auf dem Wasser. In Komitees erarbeiten die Dorfgemeinschaften Notfallpläne für eine schnelle Evakuierung aus bedrohten Gebieten. Auch Kinder spielen eine wichtige Rolle: Sie nehmen in den Schulen das Thema Prävention und korrektes Verhalten in Katastrophensituationen regelmäßig durch. Durch die Zusammenarbeit von Gemeindevertreter/innen, Kommunalpolitiker/innen und dem indischen Staat wurden außerdem einige wichtige Baumaßnahmen zum Schutz realisiert: Während sich die Dorfbewohner/innen zum Anbau von Pflanzen verpflichteten, die den Boden festigen, ließen die Bundesbehörden künstliche Stromschnellen bauen, um die Strömung an besonders gefährdeten Steilufern umzuleiten.

Vor dem Hintergrund einer gleichermaßen erhöhten Katastrophengefahr durch den Klimawandel und der Erkenntnis, dass ein Schutz davor nicht ohne soziale Komponenten auskommt, entwickelte Caritas international einen kohärenten Ansatz, in dem sich die Caritas-spezifische soziale Facharbeit sowie die Katastrophenhilfe und -vorsorge verbinden, um nachhaltige strukturelle Entwicklungsprozesse voranzutreiben und Synergien zwischen den beiden Arbeitsfeldern zu schaffen. Sämtliche Maßnahmen sind verbunden mit den Zielen, die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Menschen zu stärken, Benachteiligungen abzubauen sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben zu ermöglichen, um so Chancengerechtigkeit zu realisieren.

9. Für den Notfall bereit sein - national und lokal

In weiten Teilen Mittelamerikas geht es genau um diese Herausforderungen, sind die Länder doch in besonders hohem Maße durch (klimabedingte) Katastrophen gefährdet und leiden viele Menschen unter der extrem ungleichen Verteilung des vorhandenen Reichtums. Konzepte der Katastrophenhilfe und -vorsorge müssen hier also in besonderem Maße die Sozialstruktur berücksichtigen. Die Evaluierung des Projekts in Guatemala zur "Prävention und Risikomanagement zur Stärkung der Bevölkerung gegenüber Katastrophen"[7] macht dies sehr deutlich. Im Rahmen des "Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge 2015 - 2030" (Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015 - 2030) der Vereinten Nationen (UN) geht es auch in Guatemala darum, auf Regierungsebene nationale Koordinierungsstellen zu dessen Umsetzung einzurichten. Katastrophenvorsorge, Katastrophenschutz und die dazu nötigen Strukturen benötigen eine Umsetzung nicht nur auf nationaler, sondern auch auf regionaler und lokaler Ebene. In dem Projekt werden auf Gemeindeebene zunächst Basisinformationen vermittelt und mit den einbezogenen Menschen erarbeitet: Wo liegen die größten Risiken? Welche Maßnahmen sind bereits installiert? Wo gibt es Verbesserungspotential? In einem Land, das zunehmend unter Dürren leidet, gleichermaßen jedoch auch durch tropische Stürme und Starkregen bedroht ist, bedarf es dabei in besonderem Maße einer lokal angepassten Herangehensweise. Die enge Einbeziehung der Maya-Communities ermöglichte dabei den Aufbau von Konzepten zur Katastrophenvorsorge und der Anpassung an den Klimawandel bis in die Mikroebene. Der Aufbau der Komitees, die Vernetzung der verschiedenen Ebenen und die langfristige Implementierung erfordern dabei ein hohes Maß an sozialer Arbeit, fachlicher Kompetenz und - nicht zuletzt - an Zeit.

Mehr noch als bislang bedeutet nachhaltige Katastrophenhilfe im Kontext des Klimawandels also nicht nur eine schnelle Reaktion auf eine Katastrophe, sondern umfasst ebenso vorbeugende Maßnahmen und führt hin zu längerfristiger enger Kooperation mit den Partnern vor Ort. Wichtig sind somit sowohl die zeitliche wie auch eine konzeptionelle Komponente. Soforthilfe und Wiederaufbau stehen nicht unverbunden nebeneinander, sondern sind aufeinander abgestimmt und setzen nachhaltige Entwicklungsprozesse in Gang. Sie ermöglichen die dringend erforderlichen interaktiven Lernräume für alle Beteiligten. Die Katastrophenhilfe der Caritas führt über die kurzfristige Intervention hinaus und versucht, die Solidarität von außen in Hilfe zu übersetzen, welche sich mit der Selbsthilfe der Betroffenen verbindet, dabei aber auch die Ursachen für die Notlagen bekämpft und den Armen und Marginalisierten eine Stimme gibt.

10. Humanitäre Hilfe in Zeiten des Klimawandels braucht Solidarität, Fürsprache - und Mittel

Bei aller Fokussierung auf die lokalen Begebenheiten und die spezifischen regionalen Möglichkeiten einer Anpassung an den Klimawandel, darf nicht aus dem Blick geraten, dass dieser ein globales Phänomen ist - und damit auch einer global koordinierten Herangehensweise bedarf. Caritas international sieht sich im Sinne des Partnerprinzips als Teil eines weltweit agierenden Netzwerks von Caritas-Organisationen. Und die Caritas, so die Visionen und Leitlinien des Hilfswerks, "ergreift Partei für die Armen und Ausgegrenzten. (...) Parteinahme für die Betroffenen bedeutet auch, auf politische Entscheidungsträger auf lokaler, nationaler wie globaler Ebene Einfluss zu nehmen. Sie soll nicht die Eigeninitiative der Betroffenen ersetzen."

Caritas international nimmt als Teil des weltweiten Caritas-Netzwerks an den UN-Klimakonferenzen teil, um Einfluss zu nehmen auf die Entscheidungsträger. Dabei geht es gleichermaßen um Klimaschutz wie um die Anpassung an den Klimawandel. Denn ein wirksamer Klimaschutz, der die globale Erwärmung des Klimas in Grenzen hält, ist die wohl effektivste Katastrophenvorsorge. In diesem Sinne kann der Einsatz für besseren Klimaschutz in den Industriestaaten auch als Teil der Humanitären Hilfe interpretiert werden.

Parallel müssen aber schleunigst umfangreichere Maßnahmen zur Prävention und zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden. Die Caritas sieht sich auch hier als Fürsprecherin für diejenigen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden und wenig Mittel haben, um ihnen wirksam zu begegnen. Denn die Vorsorge und der Katastrophenschutz kosten viel Geld. Bei der Frage, wer die erforderlichen Kosten zu tragen hat, stoßen wir unweigerlich auf die Fragen nach (Klima) Gerechtigkeit. Fragen, auf die die Weltgemeinschaft seit dem Klimaabkommen von Paris 2015 keine befriedigenden Antworten gefunden hat: Wie können Verluste und Schäden ausgeglichen werden, die durch den Klimawandel verursacht werden? Wer trägt die Kosten für Vorsorge und Anpassung?

Nach wie vor sind dazu keine zufriedenstellenden Antworten gefunden worden. Und nach wie vor fehlt es daher an den nötigen Finanzmitteln, wie unter anderem der Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe (VENRO) kritisiert, dem auch Caritas international angehört: "Beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen Ende 2009 haben die Industrieländer zugesagt, die internationale Klimafinanzierung bis 2020 auf 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr anzuheben. (...) Allein die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern könnten allerdings bis 2030 auf 170 bis 230 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigen."[8]

Auch auf der politischen Bühne, bei den UN-Klimakonferenzen oder bei nationalen Debatten um den Klimaschutz zeigt sich, dass rein technische Lösungen nicht zum Erfolg führen können. So richtig alternative Mobilitätskonzepte, die regenerative Energiewende oder die Forschung an künstlichen CO2-Senken auch sind, sie kommen ohne Solidarität, Empathie und Nächstenliebe nicht aus. Insofern bedarf die Neuorientierung der Humanitären Hilfe in Zeiten des Klimawandels nicht nur der Stärkung fachlicher Kompetenzen und der Verbesserung ihrer finanziellen Ausstattung, sondern auch der grundlegenden Einbeziehung des Sozialen.



[1] IPCClaut Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung - SR1.5

[2] Papst Franziskus, Enzyklika Laudato si‘, 139.

[3] IPCC 2014: Klimaänderung 2013: Naturwissenschaftliche Grundlagen. Häufig gestellte Fragen und Antworten - Teil des Beitrags der Arbeitsgruppe I zum Fünften Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) [T.F. Stocker, D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S.K. Allen, J. Boschung, A. Nauels, Y. Xia, V. Bex und P.M. Midgley (Hrsg.)]. Deutsche Übersetzung durch die deutsche IPCC-Koordinierungsstelle und Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg, Bonn, 2017.

[4] http://www.icimod.org/und: Philippus Wester, Arabinda Mishra, Aditi Mukherji, Arun Bhakta Shrestha: The Hindu Kush Himalaya Assessment Mountains, Climate Change, Sustainability and People. Springer Nature Switzerland, 2019.

[5] Auswärtiges Amt: Strategie des Auswärtigen Amtes zur humanitären Hilfe im Kontext des Klimawandels. Download 05.09.2019 von: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/humanitaere-hilfe/-/205130

[6] Siehe auch Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015 - 2030 der Vereinten Nationen (UN)

[7] Diakonie Katastrophenhilfe, Caritas Germany, International Department: Lessons learned and best practices. Project: Building resilience to disaster risk through emergency preparedness and disaster risk management in rural Maya communities in the Departments of Baja Verapaz, Quetzaltenango and Quiché/Guatemala. Freiburg 2017.

[8] Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe (VENRO): Für ein nachhaltiges, faires und solidarisches Europa. Positionspapier zur Europawahl 2019. Berlin 2019.

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