Caritas Mitarbeiter/innen im Film
Grace Arach, 23, kennt die Probleme der Frauen in der männlich dominierten Gesellschaft im Norden Ugandas. Sie war zwei Jahre lang für über 800 Kinder verantwortlich, von denen höchstens 20 Prozent nicht getötet haben. Mitunter hat sie Angst, verrückt zu werden, weil sie sich tagtäglich die schrecklichen Erlebnisse der Kinder anhören muss.
Grace stammt aus Uganda und arbeitet als Sozialarbeiterin für die Caritas Gulu im Gemeindebüro Palabek. Nach ihrem Diplom in Sozialarbeit (2002) hat sie zahlreiche Weiterbildungsprogramme im Organisationsbereich, Landminenprogramm und in der Sozialarbeit besucht.
Grace wurde bei dem Überfall der Rebellen auf das Center in Pajule entführt. Doch schon nach kurzer Zeit ließ sie das Kind, von dem sie bewacht wurde, laufen: Es war ein Kind, das sie vorher als Sozialarbeiterin betreut hatte.
"Die Angst und die Ablehnung treibt viele der Kinder wieder zurück in den Busch", sagt sie. Aus diesem Grund geht es bei ihrer Arbeit mit den verfolgten Kindern vor allem um die Zusammenführung der entführten Kinder mit ihren Familien und die Begleitung des Reintegrationsprozesses.
Jon Bosco, 29, will die Familien der nach Pajule geflohenen Kinder aufspüren um zwischen Eltern und Kind zu vermitteln. Da die Kinder auch zum Töten in ihren eigenen Clans gezwungen wurden, gibt es in den Familien Vorbehalte gegen ihre Rückkehr.
Jon Bosco Komakech Aludi ist einer der beiden Sozialarbeiter, die in LOST CHILDREN bei ihrer täglichen Arbeit gezeigt werden. Er kommt aus Uganda und gehört zu den Acholi. Jon Bosco studierte Philosophie und Religionswissenschaften. Es folgte ein Postgraduierten-Studium mit Diplomabschluss in Projektplanung und Management an der Universität in Gulu.
Nach seinem Studium arbeitete Jon zunächst als Sozialarbeiter für die Caritas Gulu - primär mit vom Krieg traumatisierten Kindern. Eine seiner Hauptaufgaben war die Zusammenführung der verfolgten Kinder mit ihren Eltern, die Nachsorge und Reintegration. Während er für den Bezirk Pader tätig war, wurde Jon Bosco angeschossen und verwundet, setzte aber seine Arbeit nach der Genesung fort und wurde zudem stellvertretender Direktor der Caritas Gulu. Er ist zuständig für die Bezirke Gulu, Kitgum und Pader.