Neues Leben nach der Evakuierung
Die Stadt Tomioka litt schwer unter dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März. Da sie nur 20 Kilometer entfernt vom zerstörten Atomkraftwerk Dai-Ichi liegt, wurden sämtliche Bewohner der Stadt auf Veranlassung der städtischen Behörden evakuiert und kamen zunächst in notdürftig geschaffenen freien Wohnflächen (meist Hauskorridore) in der Stadt Kooriyama unter. Seit Mitte Juni leben sie in neu errichteten Notunterkünften in Kooriyama und Miharu, im Dorf Ootama sowie in einigen anderen Ortschaften. Dort werden sie von der Caritas-Partnerorganisation AAR mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern versorgt.
Hiromichi Watanabe vom lokalen Katastrophenschutzamt Tomioka berichtet: "All diese Menschen sind erschöpft, nachdem sie drei Monate lang nur in Hausfluren schlafen konnten. Jetzt haben sie es wenigstens etwas leichter, da sie in den Notunterkünften wohnen können. Aber sie haben Angst um ihre Zukunft. Ich bin wirklich sehr dankbar für die Hilfsgüter, die AAR an sie verteilt."
Die Stadt Soma nahm - zusätzlich zu Opfern, die von den direkten Schäden des Tsunami betroffen sind - Evakuierte aus Minami-Soma und aus dem Dorf Iitate auf. 1.000 der insgesamt 1.500 geplanten Notunterkünfte sind dort bereits errichtet; AAR beliefert die neuen Bewohner mit Hilfsgütern.
Wie Koichi Yoshino von der Stadtverwaltung Somas erzählt, wurde den Betroffenen "dank der Hilfe von AAR mehr als nur das notwendige Basispaket an notwendiger Hilfe geliefert. Obwohl die Menschen nun in den Notunterkünften leben können, haben sie Angst und wissen nicht, wie es weitergeht. Wir begrüßen die Hilfe der AAR daher ausdrücklich." Bis zum 22. Juni hat die AAR in Soma Hilfsgüter an 2.170 Familien verteilt.
Einsatzgebiete: Folgende Gemeinden in der Präfektur Fukushima wurden von AAR mit Hilfsgütern versorgt: die Städte Kooriyama, Shirakawa, Sukagawa, Soma, Minami-Soma, Shinchi, Kagamiichi, Tomioka,Yabuki, Kawauchi, sowie die Dörfer Iitate, Izumisaki und Nishigo.
Hilfsgüter: Unter anderem verteilte AAR folgende Hilfsgüter: Kochtöpfe, Pfannen, Schneidebretter, Messer, Tupperware, Wasserkessel, Badeschemel, Wasch-Schüsseln, Badematten, Besen und Putzschaufeln, Staubtücher, Kleiderbügel, Staubsauger, Geschirrschränke, Tische oder Kotatsus (in Japan übliche beheizte Tische) etc. Je nach Gemeinde variiert die Art der verteilten Güter.
Juli 2011