Nach den schweren Regenfällen der vergangenen Tage befürchten Caritas-Helfer in den Rohingya-Flüchtlingslagern eine "Katastrophe in der Katastrophe". Eine Million Menschen leben in der Region Cox Bazar (Bangladesch) auf engstem Raum in hügeligem Gelände und sind dem heftigen Monsun-Regen ausgeliefert. Stürme und Schlammlawinen setzen den mit einfachsten Mitteln aus Bambus und Plastikplanen zusammengezimmerten Hütten massiv zu. Teile der Lager sind bereits mit den Wassermassen abgerutscht. Zehntausende Geflüchtete sind aktuell betroffen, mindestens ein Kind ist in dieser Woche ertrunken.
„Das Kernproblem ist, dass von der Regierung viel zu viele Menschen auf dem völlig falschen Platz angesiedelt worden sind“, beschreibt Asien-Experte Peter Seidel von Caritas international die Lage. Es sei in dem Gebiet, das zu Beginn der Flüchtlingskrise zur Verfügung gestellt worden sei, während des Monsun deshalb kaum möglich, die Menschen angemessen zu schützen. Zumal die Regierung von Bangladesch aus Angst vor einer dauerhaften Ansiedlung der Geflüchteten den Bau von wirklich wetterfesten Unterkünften unterbindet. „Die Lage für die Rohingya ist perspektivlos: Nach Myanmar können sie aufgrund der Verfolgung durch die Regierung von Myanmar nicht zurück, in Bangladesch dürfen sie nicht frei siedeln und arbeiten“, so Peter Seidel.
Um die Lager trotz aller Restriktionen so gut wie möglich gegen den Monsun zu wappnen, setzt Caritas seine Anstrengungen unvermindert fort, Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes sind in den Lagern unter anderem Drainagen gelegt worden, um die Wassermassen geordnet abfließen lassen zu können. Wege sind befestigt worden und hunderte Notbehausungen mit Bodenverankerungen zusätzlich gesichert worden. Besonders gefährdete, hügelige Bereiche sind bereits vor Monaten vom UNHCR planiert worden, um Erdrutsche zu vermeiden.
Das Lager Kutupalong ist seit Beginn der Krise im August 2017 innerhalb kürzester Zeit zum größten Flüchtlingslager der Welt angewachsen. Die Caritas Bangladesch hat dort unter anderem 4.000 Übergangsunterkünfte gebaut. Es wird erwartet, dass die Lage sich weiter verschärft, da die Regen des Monsun noch bis in den September anhalten können und sich laut Prognosen in den nächsten Tagen nicht abschwächen werden.
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