Freiburg, 23. Juni 2005. Der
Deutsche Caritasverband
appelliert an die in Stuttgart tagende Innenministerkonferenz,
gegen die von einzelnen Bundesländern forcierte Abschiebung afghanischer
Flüchtlinge zu votieren. Es sei verantwortungslos, wenn von Politikern behauptet
werde, dass die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren könnten, weil
Bundeswehr und Polizei in einem großen Teil des Landes für Sicherheit sorgen würden.
„Unsere Mitarbeiter im Kabuler Büro von Caritas international haben in den
vergangenen Wochen am eigenen Leib erfahren, wie prekär die Sicherheitslage in
Afghanistan ist. Erst unlängst mussten geplante Reisen in Projekt-Regionen wie
dem
Hazarajat
verschoben werden“, so der Präsident
des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter
Neher
. Vermehrte
Anschläge, Attentate und Entführungen gefährdeten Leib und Leben. Aufgrund der
im September anstehenden Parlamentswahlen sei mit einer Verschärfung der
Sicherheitslage zu rechnen.
Dem Bericht einer Delegation von Rechtsanwälten, die im Auftrag von Caritas, Diakonie,
DRK und UNHCR im April Afghanistan bereist haben, sind von bewaffneten Auseinandersetzungen
und Gewalt, insbesondere von Entführungen, in großem Maße auch afghanische
Staatsangehörige betroffen. Gerade Rückkehrer aus Westeuropa, die als vermögend
gelten, seien gefährdet. Insgesamt wird die Sicherheitslage in dem Bericht als
sehr kritisch eingeschätzt.
Die Zahl der Asylgesuche lag in diesem Jahr um 25 Prozent niedriger als im
Vorjahr (jetzt: 9778). 2004 verzeichneten die Statistiker die niedrigste
Asylbewerberzahl seit 20 Jahren (18.682). Weitere Informationen finden Sie
hier
.
Caritas international, Freiburg,
Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00 oder
online unter:
http://spende.caritas-international.de
Diakonie
Katastrophenhilfe
,
Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 oder
online
www.diakonie-katastrophen
h
ilfe.de/spenden/
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Pressemitteilung
"Abschiebung von Afghanen verantwortungslos"
Erschienen am:
23.06.2005
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