Doch mit der Unabhängigkeit des Südsudan im Jahr 2011 kam nicht die erhoffte Stabilität. Der Handel brach ein, Versorgungswege rissen ab, Perspektiven verschwanden. Heute erinnern nur noch alte, längst funktionslose Stromkabel an diese guten Zeiten – stumme Zeugen einer Vergangenheit, in der den Menschen eine noch bessere Zukunft versprochen wurde.

Als im Jahr 2023 der Bürgerkrieg im Sudan erneut ausbrach, suchten immer mehr Menschen Schutz im Südsudan. Große Boote legten an den Ufern des Nils in Kodok an – voll mit Familien, Frauen, Kindern und Älteren. Menschen, die nicht im Krieg kämpfen wollten, die vor der Gewalt flohen, aus Angst um ihr Leben. Erfahren Sie hier, wie eine Mutter mit ihren Kindern ein neues Zuhause nach ihrer Flucht in den Südsudan findet.
In Kodok ist die Bevölkerung durch die Ankünfte von Schutzsuchenden stark gewachsen. Doch die Infrastrukturen – wie Schulen und Gesundheitsversorgung – sind kaum mitgewachsen. Zwar wurde in den letzten Jahren eine Schule durch UNMISS (United Nations Mission in South Sudan – eine Friedensmission der Vereinten Nationen) renoviert, doch es fehlt an Lehrpersonal, und vieles muss improvisiert werden. Auch das Gesundheitssystem ist überlastet: Krankenstationen sind unterbesetzt, Material ist knapp, der Andrang aber groß. Aufgrund der Zerstörungen sind die Straßen kaum nutzbar, was zu langen und beschwerlichen Transportwegen führt. Die Folge: Die zahlreich ankommenden schutzsuchenden Menschen treffen auf ein System, das schon seit Jahren überlastet ist. Es ist zu wenig da, um alle zu versorgen.
Kodok: DMI-Schwester auf dem Weg zum Ackerland von BakithaFoto: Sebastian Haury / Caritas international
Unsere Partnerorganisation DMI setzt auf der letzten Meile alles in Bewegung!

Seit 2022 sind die DMI-Schwestern dauerhaft in Kodok präsent und koordinieren ihre Hilfe direkt vor Ort. Das Besondere an unseren Partner_innen: Sie bleiben auch dann vor Ort, wenn es schwierig wird. Gerade in den schlimmsten Phasen eines Konflikts wollen sie die Menschen nicht allein lassen, denn dann ist die Not am größten. Ursprünglich kam die Gemeinschaft der Daughters of Mary Immaculate (DMI) nach Kodok, um den Frieden zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen zu fördern.

Doch im Jahr 2023 eskalierte der bewaffnete Konflikt im Sudan erneut. Die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Miliz zwangen hunderttausende Menschen zur Flucht. Viele suchten Schutz im benachbarten Südsudan, darunter vor allem Frauen und Kinder, die in Grenzstädten wie Kodok ankommen. Die meisten Rückkehrer leben bei Verwandten oder Gastfamilien.
Die Solidarität der örtlichen Gemeinschaft in Kodok ist groß, doch ihre Ressourcen sind begrenzt. Viele Familien können kaum für sich selbst sorgen, geschweige denn für andere. Für die Rückkehrer wird es dadurch immer schwieriger, ihre Grundbedürfnisse zu decken: Nahrung, Unterkunft, Kleidung und Bildung für die Kinder fehlen oder sind nur unzureichend vorhanden.
Unterstützen Sie die DMI-Schwestern dabei, genau hier zu helfen. Sie sind dauerhaft vor Ort, kennen die Menschen und wissen, was gebraucht wird – Tag für Tag. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie konkrete Hilfe: sichere Unterkünfte, Schulmaterialien, Lebensmittel und Schutz für Familien in größter Not.
Unser Spezialgebiet: Hilfe auf der letzten Meile

Wir erreichen auch die abgelegensten Orte - gemeinsam mit unseren Partnern.
In der humanitären Hilfe begegnet uns immer wieder ein Begriff: “Last Mile Aid”, also die Hilfe auf der letzten Meile. Er verweist darauf, welchen Herausforderungen Hilfsorganisationen begegnen, wenn sie die abgelegensten Orte aufsuchen. An solchen Orten kommt weniger Hilfe an, weil der Aufwand und die Risiken besonders groß sind. Dabei ist die Not hier oft größer als in besser erreichbaren Regionen.
Die Isolation der Stadt Kodok macht den Transport von Lebensmitteln und Baumaterialien äußerst schwierig und teuer, lokale Preise liegen teils beim Dreifachen der Kosten im Vergleich zu Südsudans Hauptstadt Juba. Früher konnten Materialien aus dem nahen Sudan bezogen werden, doch der dortige Krieg unterbrach diese Lieferwege.

Unsere Partnerorganisation DMI plant daher logistische Abläufe mindestens drei Monate im Voraus. Einkäufe erfolgen möglichst über örtliche Händler, um Transportwege zu verkürzen und lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Qualität und Rückverfolgbarkeit der Lieferungen werden regelmäßig geprüft.
Hilfsmaßnahmen und Schwerpunkte:
✅Verteilung von Nahrungsmitteln wie Hirse, Bohnen, Salz und Öl an bedürftige Familien.
✅Unterstützung, Beratung und Schutz bei geschlechtsspezifischer Gewalt.
✅Aufbau kostenloser Schulen für Kinder, sowie Berufsbildung für Jugendliche wie im Baugewerbe.
✅Bau von Notunterkünften und Versorgung mit Solarleuchten, sparsamen Kochstellen.
Helfen Sie uns die letzte Meile zu gehen
Motivation und Durchhaltevermögen - auch auf der letzten Meile

Trotz der unsicheren Lage und mangelnder Infrastruktur bleiben die Mitarbeiter_innen von DMI vor Ort in Kodok.
Sie leben in einfachen Unterkünften, häufig ohne Strom, und verstehen ihre Präsenz als langfristige Verpflichtung. Ihr Leitgedanke lautet: „Der Bedarf der Gemeinschaft treibt uns an." Entscheidend für den Erfolg der Hilfen von Caritas international sind lokale Kooperationen, vorausschauende Logistik und die enge Verbindung von DMI zu den Menschen in Kodok. So kann humanitäre Hilfe auch auf der letzten Meile viel bewirken.
Die DMI-Schwestern und Caritas sorgen dafür, dass auch die Familien an schwer erreichbaren Orten nicht vergessen werden. In abgelegenen Orten wie Kodok, wo Hilfe oft zu spät oder gar nicht ankommt, sind sie da. Verlässlich, unermüdlich, Tag für Tag.
