Mali: Ernährungssicherheit & Resilienzstärkung
Durch einen sektorenübergreifenden Ansatz, bei dem neben großen Infrastrukturmaßnahmen auch friedensschaffende Maßnahmen und langfristiger Umweltschutz zentrale Bestandteile der Hilfen sind, bewirken wir gemeinsam mit dem BMZ langfristige Verbesserungen für die Bevölkerung in San.
Die Region rund um die malische Stadt San ist landwirtschaftlich geprägt. Menschen unterschiedlicher Ethnien leben hier zusammen. Doch die Region steht vor enormen Herausforderungen: In Mali dringen terroristische Gruppen immer weiter vor. Gleichzeitig kommt es zu Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren, der Klimakrise ist hier längst Realität. Ethnische Spannungen verstärken sich vor dem Hintergrund dieser multiplen Bedrohungen.
Caritas und BMZ helfen sektorenübergreifend
Die Caritas bleibt trotz der zunehmenden Bedrohungen in San. Während sich viele Hilfsorganisationen aus Mali zurückgezogen haben, sichert die Caritas in Zusammenarbeit mit dem BMZ weiterhin das Überleben der Menschen und schafft langfristige Perspektiven. Die Caritas San ist in der Region verwurzelt, sie steht in engem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung. Die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung stehen bei der Entwicklung von Maßnahmen immer an erster Stelle.
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir in San ein sektorenübergreifendes Programm implementiert, das ausgehend von den dringendsten Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung auf verschiedenen Ebenen ansetzt und die langfristige Resilienz der ganzen Region stärkt.
✅Ernährungssicherung: Wir erschließen neue Anbauflächen und schulen die Bevölkerung in landwirtschaftlichen Techniken, die in Zeiten der Klimakrise widerstandsfähig sind.✅Resilienz gegenüber Naturkatastrophen: Durch Infrastrukturmaßnahmen sichern wir Agrarflächen vor Zerstörungen durch Überschwemmung und ermöglichen eine sichere Mobilität der Menschen zu jeder Jahreszeit.
✅Friedensstabilisierung: Es ist wichtig, den Frieden in bisher noch stabilen Regionen zu bewahren. Dafür setzen wir auf Gemeinschaftsprojekte, etablieren Kommissionen für Frieden und schaffen sichere Begegnungsräume für die lokale Bevölkerung.
Klimaschutz und Klimaanpassung

Resiliente Landwirtschaft: Durch Kleinstaudämme und Deichanlagen werden neue landwirtschaftliche Anbauflächen erschlossen. Frauengruppen bekommen Starthilfen, um eigene Parzellen zu bewirtschaften. Die Felder werden mit Brunnen, Wasserspeichern und Umzäunungen aufgewertet. Es gibt Schulungen für neue Anbautechniken und es wird klimaresistentes Saatgut eingesetzt.

Schutz natürlicher Ressourcen: Aufgrund von starker Abholzung kam es in der Vergangenheit zu Erosion und Überschwemmungen. In Zusammenarbeit mit den lokalen Schulen wird Gemeindeland wiederaufgeforstet. Darüber hinaus wird die Bevölkerung mit energiesparenden Brennöfen ausgestattet, die mindestens 30% weniger Brennholz brauchen und somit den allgemeinen Holzverbrauch langfristig reduzieren.

Nahrungsmittelreserven: Die Einlagerung der Ernte in traditionellen Getreidespeichern führte zu hohen Verlusten durch Schädlingsbefall und Überschwemmungen. Durch den Bau gemeinschaftlich genutzte Getreidespeicher gebaut kann nun die lokale Bevölkerung in Mangelperioden mit Nahrungsmittelreserven versorgt werden.

Friedenssicherung: Durch solarbetriebene Beleuchtungen werden sichere abendliche Treffpunkte in den Dörfern erschaffen. Mitglieder unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen werden zu Streitschlichter_innen ausgebildet, um Konflikteskalationen zu vermeiden. Frauen werden zu Führungspersönlichkeiten fortgebildet und ihre Partizipation in den Gemeinschaften wird erhöht.
Caritas unterstützt die lokale Gemeinschaft, damit sie resilient gegenüber der Klimakrise wird. Durch Infrastrukturprojekte, Bildung, durch die Vermittlung neuer Anbautechniken. Wir arbeiten eng mit den Menschen vor Ort zusammen und reagieren auf ihre dringendsten Bedürfnisse.
Tiowa André Dakouo, Projektleiter Infrastruktur & Landwirtschaft, Caritas San (Mali)
Gemeinsam stark: Unsere Arbeit wirkt
13
Es wurden 13 Kleinstaudämme, ein Brückenstaudamm und 6 Wasserrückhaltedämme gebaut – dadurch sind 450 Hektar neue Anbauflächen entstanden.
31
Es wurden 31 gemeinschaftlich betriebene Getreidespeicher gebaut und mit Paletten und Waagen ausgestattet.
20
20 Frauengruppen erhielten Starthilfen zur Umsetzung ihrer Geschäftspläne. Jede Gruppe hat sich auf die Herstellung eines Produktes spezialisiert.
