Kuba: Solidarität - nicht vom Staat verordnet

Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes, Caritas international
27.12.2000

Kuba: Solidarität - nicht vom Staat verordnet

 Caritas hat ungeahnte Freiwilligenbewegung in Gang gesetzt

Freiburg, 27.12.00. Die Caritas in Kuba hat seit ihrem Aufbau im Jahr 1994 eine nicht für möglich gehaltene Freiwilligenbewegung in Gang gesetzt. Mehr als 20.000 Ehrenamtliche engagieren sich in unterschiedlichsten Gruppen der Caritas, vor allem in der Altenarbeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Selbstorganisation in den lokalen Altengruppen. "Für uns ist es wichtig zu sehen, dass hinter dem Ehrenamt nicht nur der Helfer, sondern auch der Betroffene steht, und dass auch die selbstorganisierte Arbeit als wertvoll angesehen wird," sagt Johannes Kniffki, der für Caritas international die Caritas in Kuba mit aufgebaut hat.
Die freiwilligen Helfer der Caritas kommen aber auch aus dem professionellen Bereich: Tausende von Ärzten und Krankenschwestern, die aufgrund schlecht ausgestatteter Krankenhäuser nur unzureichend arbeiten können, bieten ihre Dienste ehrenamtlich für die Caritas an. "Die Kubaner haben ein ganz klares Verständnis von Solidarität," sagt Johannes Kniffki. "Sie leben sie einfach, ohne großes Aufhebens davon zu machen."
Altenfürsorge hat in Kuba einen hohen Stellenwert. Das Land hat aufgrund strikter Familienplanung eine ähnliche Alterstruktur wie Deutschland. Viele alte Menschen sind jedoch unterversorgt, die Altenheime überfüllt. Caritas international unterstützt in Kuba den Aufbau der häuslichen Pflege, die Ausbildung von Altenpflegern und die Versorgung der Altenhilfeeinrichtung mit Lebensmitteln.
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden mit Stichwort "Kuba" auf.