Freiburg, 11. Oktober 2010.
Angesichts der kontinuierlich
steigenden Zahl von Naturkatastrophen fordert Caritas international, das
Hilfswerk der deutschen Caritas, das Engagement in der Katastrophenprävention zu
verstärken. Die Jahrhundertflut in Pakistan habe die Bedeutung der Vorsorge auf
drastische Weise belegt. „Die Zahl der Todesopfer und die Sachschäden wären
geringer gewesen, wenn die Katastrophenvorsorge in Pakistan ernster genommen
worden wäre“, sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international, aus Anlass
des UN-Tages der Katastrophenvorsorge, der am 13. Oktober begangen wird.
Das Hilfswerk der deutschen Caritas weist darauf hin, dass mit vergleichweise
geringen finanziellen Mitteln und einfacher Technik in der Katastrophenvorsorge
viel bewirkt werden kann. „Entscheidend ist der Mensch, nicht das Geld. Mit
Evakuierungsplänen, Frühwarnsystemen per Handy und Öffentlichkeitskampagnen
lässt sich viel menschliches Leid verhindern, wie wir aus unseren Projekten in
Indien und Bangladesch wissen“, so Müller. Ein Euro, der in der Vorsorge
investiert werde, könne bis zu sieben Euro im Wiederaufbau sparen.
Umso unverständlicher sei deshalb der Beschluss des Außenministeriums, den
Haushaltstitel für Humanitäre Hilfe, aus dem auch Maßnahmen der
Katastrophenvorsorge finanziert werden, drastisch zu kürzen. Die Gelder des
Außenministeriums für Hilfsaktionen sollen um 20 Prozent von 96 auf 76,8
Millionen Euro reduziert werden. Die Auswirkungen wären weit reichend: „Für
Katastrophenvorsorge wird kaum gespendet, deshalb ist das Engagement des
Staates hier um so dringlicher“, so Müller.
Das Hilfswerk der deutschen Caritas fordert deshalb, die Kürzungen bei der
Humanitären Hilfe zurückzunehmen und gleichzeitig auf internationaler Ebene
Programme zu entwickeln, die der steigenden Gefahr von Katastrophen entgegen
wirken. „Die UN-Klimakonferenz in Cancún im kommenden November“, sagt der
Leiter von Caritas international, „könnte den Weg dahin ebnen – wenn sich die
Staatsvertreter endlich auf einen verbindlichen Vertrag und eine finanzielle Ausgestaltung
einigten.“
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Zahl der Naturkatastrophen von
ca. 200 auf mehr als 400 pro Jahr verdoppelt. Je ärmer die Gesellschaften sind,
desto anfälliger sind diese für Fluten, Wirbelstürme oder Dürren: Menschen in
Entwicklungsländern sind 79-mal häufiger Opfer von Naturkatastrophen als in den
OECD-Staaten.
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Caritas international ist das Hilfswerk
der deutschen Caritas und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162
nationalen Mitgliedsverbänden.
Pressemitteilung
UN-Tag der Katastrophenvorsorge: Caritas ruft zu stärkerem Engagement auf
Erschienen am:
11.10.2010
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