Leider nein. Wir kaufen Zelte, Decken, Matratzen, Lebensmittel usw. nach Möglichkeit vor Ort, bzw. in den benachbarten Ländern. Sachspenden von Deutschland aus zu liefern, wäre viel zu teuer (Transport, Zoll, Lagerung, usw.) und entspricht meist auch nicht dem Bedarf im Katastrophengebiet. Daher helfen Geldspenden den Menschen im Katastrophengebiet immer am meisten.
Transport von humanitären Gütern
Wir können beim Transport von Hilfsgütern leider nicht weiterhelfen, da Caritas international grundsätzlich keine Sachspenden von Deutschland aus versendet bzw. transportiert. Wir können Ihnen aber folgende Ratschläge für den Transport von Hilfsgütern geben:
1. Ganz wichtig: Wer ist der Empfänger der Sendung vor Ort, wer nimmt die Waren entgegen, wer verteilt sie und wer kennt sich vor Ort mit den Importformalitäten aus? Wenn Sie das geklärt haben, wäre Folgendes wichtig:
2. Packliste mit genauer Auflistung der Art und Anzahl der Waren, nach Möglichkeit auch in Landessprache (Anzahl der Packstücke, Maße, Gewicht, Inhalt). Nach Möglichkeit sollten Sie Gefahrgüter vermeiden, auch Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen oder bereits kurz vor Verfallsdatum stehen.
3. Geschenkzertifikat, das besagt, dass es sich um kostenlose Hilfsgüter für die Katastrophenopfer handelt. Trotzdem sollte ein ungefährer, nach Möglichkeit genauer Warenwert angegeben sein.
4. Proforma-Rechnung ebenfalls mit Angabe des Warenwertes und Hinweis, dass es sich um Hilfsgüter handelt, die keinen Geldtransfer nach sich ziehen.
5. Einfuhrerklärung, je nach Transportart.
Für grenzüberschreitende Hilfstransporte von Deutschland in die Türkei wenden Sie sich bitte an die Deutsche Botschaft in Ankara https://tuerkei.diplo.de/tr-de/vertretungen/botschaft. Wenn irgend möglich, wäre es sicher hilfreich, wenn der Empfänger als gemeinnützige Hilfsorganisation vor Ort akkreditiert ist; das würde Zollformalitäten sicher vereinfachen.
Ansonsten empfehlen wir Ihnen, Vereine oder Verbände in Ihrer Nähe zu suchen und dort nachzufragen, ob diese Hilfslieferungen in die Erdbebengebiete organisieren.
Kostenloser Transport über Airlines
Einige Airlines ermöglichen es, zusätzliches Gepäck, das für humanitäre oder karitative Zwecke bestimmt ist, kostenlos zu transportieren. Wir haben von dieser Möglichkeit schon Gebrauch gemacht, allerdings nur für unsere eigenen Mitarbeitenden, die in Krisengebiete ausgeflogen sind. Wir können leider nicht für Dritte eine solche Bescheinigung ausstellen, da uns weder die Person, noch der Zweck, als auch das Gepäck an sich ausreichend bekannt sind. Falls möglich, sollten Sie ein Schreiben des Empfängers vorlegen. Sollte es sich dabei um eine bekannte Organisation handeln (Rotes Kreuz, Caritas, Krankenhaus etc.), könnte das die Airline evtl. akzeptieren.
Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Caritas Nothilfe geht weiter
Fragen rund um Spenden und Helfen
Kann ich mit Sachspenden helfen?
Kann ich als freiwillige Helfer_in für Caritas im Erdbebengebiet tätig werden?
Kommt das Geld tatsächlich bei den Bedürftigen an?
Wir arbeiten mit der Caritas Syrien und in der Türkei mit Caritas Internationalis sowie lokalen Partnerorganisationen zusammen. Sie gewährleisten, dass unsere Hilfe vor Ort die Hilfsbedürftigsten erreicht. Das Geld fließt dann also direkt in die Hilfsprojekte und kommt den Menschen dort zugute.
Was ist passiert und wie helfen wir im Erdbebengebiet?
Ein starkes Erdbeben hat in der Nacht zum 06. Februar die Osttürkei und Gebiete in Syrien erschüttert. Tausende Menschen kamen ums Leben, die Zahl der Toten steigt stündlich weiter an. Zehntausende Menschen haben ihr Zuhause verloren. Die Lage in der türkisch-syrischen Grenzregion ist unübersichtlich, es kommt immer wieder zu schweren Nachbeben. Die Caritas ermöglicht Nothilfe vor Ort.
Zur Lage in Syrien:
In Syrien haben die Mitarbeitenden der Caritas Syrien und anderer Partnerorganisationen von Caritas international inzwischen Zugang zu den Menschen in den am schlimmsten betroffenen Gebieten: Aleppo, Latakia, Hama und Idlib.
In Aleppo verteilten die Mitarbeitenden der lokalen Caritas schon kurz nach der Katastrophe Hilfsgüter. Auf diese Weise beschafften und verteilten die Teams der Caritas Syrien in den ersten zehn Tagen nach der Katastrophe 2.000 Lebensmittelpakete, 500 Decken, 500 Matratzen, 600 Pakete mit Hygieneartikeln und vieles mehr.
Durch das schwere Erdbeben vom 6. Februar wurden allein in Syrien mehr als fünf Millionen Menschen obdachlos. Die Helferinnen und Helfer der Caritas Syrien und unserer Partnerorganisationen versorgen und begleiten die Menschen in dutzenden eilends errichteten Notunterkünften in öffentlichen Gebäuden und Zelt-Siedlungen. Neben der Verteilung von Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln, Trinkwasser, warmer Kleidung, Decken und Matratzen geht es vor allem darum, genügend Notunterkünfte einzurichten und winterfeste Zelte aufzubauen. Die Öffnung der Grenzübergänge zur Türkei ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Nur so können die benötigten Hilfsgüter in ausreichender Menge die syrischen Erdbebengebiete erreichen. Ebenso wichtig sind psychosoziale Angebote, um die zum Teil schwer traumatisierten Menschen therapeutisch zu begleiten. Ziel ist, dass sie wieder Mut und Kraft schöpfen, um sich wieder eine neue Lebensgrundlage zu schaffen.
Zur Lage in der Türkei:
Rund 13,5 Millionen Menschen leben in den vom jüngsten Erdbeben betroffenen Gebieten. Entsprechend hoch sind die Zahlen der Todesopfer, der Verletzten und der Menschen, die durch die Katastrophe ihr Zuhause verloren haben. In den stark zerstörten Städten kampieren unzählige Menschen unter freiem Himmel. Eine Fluchtbewegung von Erdbebenopfern innerhalb der Türkei hat eingesetzt. Tausende Menschen verlassen ihre Heimatorte, um bei Verwandten oder Bekannten Hilfe und Schutz zu finden. Es werden daher Notunterkünfte auch in Gebieten und Städten benötigt, die nicht direkt von dem Erdbeben betroffen sind.
Die Hauptsorge der Helferinnen und Helfer gilt der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung, der Hygiene sowie dem Schutz vor der Kälte, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten und Seuchen zu verhindern.
Caritas-Mitarbeitende helfen bei der Einrichtung von Notunterkünften und leisten in Iskenderun und Mersin erste Hilfe für die Menschen: Sie verteilen Trinkwasser, Nahrungsmittel, warme Mahlzeiten, Decken und Hygiene-Artikel. In den nächsten Wochen geht es darum,
zehntausende Menschen, die obdachlos geworden sind, in winterfesten Zelten und Notunterkünften unterzubringen. Sie benötigen Nahrungsmittel, Trinkwasser, Kleidung, Decken, Matratzen und Hygiene-Artikel. Caritas international hat einen Katastrophenhilfe-Experten in die Türkei zur Unterstützung der lokalen Partner entsandt.
Damit die Hilfe weiter gesichert werden kann, ruft Caritas international dringend zu Spenden für die Opfer der Katastrophe auf.
Hier die offiziellen Nummern des Türkischen Katastrophenschutzes AFAD:
AFAD KAHRAMANMARAŞ: (0344) 221 4991
AFAD GAZİANTEP: (0342) 428 1118
AFAD ADANA: (0322) 227 2854
AFAD HATAY: (0326) 233 5415
AFAD DİYARBAKIR: (0412) 326 1158
AFAD ADIYAMAN: (0416) 216 1231
AFAD ŞANLIURFA: (0414) 313 7290
AFAD MALATYA: (0422) 212 8432
AFAD OSMANİYE: (0328) 826 2002
AFAD KİLİS: (0348) 813 4478
Link zur Webseite des Katastrophenschutzes, die noch weitere hilfreiche Links enthält und auf Englisch, Türkisch, Kurdisch und Arabisch abrufbar ist: Afet Bilgi
Hilfshotline für unbegleitete Kinder, die im Erdbeben ihre Familien verloren haben und nun im Katastrophengebiet allein dastehen. Über diese Hotlines können Kinder vor Ort Hilfe erhalten (offizielle staatliche Hilfshotlines):
+90 501 730 10 50
+90 501 730 10 51
+90 501 730 10 52
+90 501 730 10 53
+90 501 730 10 54
+90 501 730 10 55
+90 501 730 10 56
+90 501 730 10 57
+90 501 730 10 58
+90 501 730 10 59
+90 501 730 10 60
Antwort auf Anfragen zum beschleunigten Visumsverfahren für Betroffene des Erdbebens
Bezüglich der beschleunigten Visumsverfahren für Betroffene des Erdbebens in der Grenzregion Türkei/Syrien bitten wir darum, die Informationen auf den Seiten des Auswärtigen Amtes zu lesen. Dort finden Sie auch den Link zu den Botschaften in der Türkei bzw. dem Dienstleister iData, die für die Organisation des Visumsverfahrens zuständig sind.
Wir empfehlen Ihnen für eine individuelle Beratung die Kontaktaufnahme zu einer Migrationsberatungsstelle eines Wohlfahrtsverbandes in Ihrer Nähe – diese finden Sie hier oder hier. Dort erhalten Sie kompetente Beratung und Unterstützung.
Zudem bietet die Caritas im Bereich Migration und Integration eine Onlineberatung an, die Sie hier finden.
Die Caritas Deutschland bietet zu diesem Thema keine Beratung an. Daher können wir in Ihrem Einzelfall leider nicht direkt weiterhelfen. Bitte beachten Sie auch, dass der Caritas-Bundesverband keine Visumsanträge weiterleiten oder Visaverfahren beschleunigen kann.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und hoffen, dass Sie für Ihre Situation eine gute Lösung finden!
Regarding the accelerated visa procedures for those affected by the earthquake in the border region of Turkey/Syria, we kindly ask you to read the information on the pages of the Federal Foreign Office. There you will also find the link to the embassies in Turkey, or the service provider iData, which are responsible for organising the visa procedure.
For individual counselling, we recommend contacting a migration counselling centre of a welfare association near you - you can find them here or here. There you will receive competent advice and support.
In addition, Caritas offers online counselling in the area of migration and integration, which you can find here.
Caritas in Germany does not offer individual counselling. Therefore, we are unable to help you directly in your individual case. Please also note that the German Caritas Association cannot forward visa applications or accelerate visa procedures.
We wish you all the best and hope that you find a good solution for your situation!