Weltweite Hilfe für Menschen in Not
Caritas international, das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hilft nach Naturkatastrophen und in Krisengebieten das Überleben der Menschen zu sichern.
Der Tsunami hat im indonesischen Labuan Teluk fast alle Häuser zerstört. Caritas-Mitarbeiter koordinieren in Absprache mit den Betroffenen die Hilfe.Caritas international / Bente Stachowske
Mit sozialen Projekten unterstützen wir Menschen, die besonders schutzbedürftig sind: Kinder und Jugendliche, alte Menschen, kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderung.
Caritas international hilft den Betroffenen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung.
Caritas international arbeitet eng mit den weltweit mehr als 160 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 680 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die lokalen Caritas-Kolleginnen und -Kollegen mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement den dauerhaften Erfolg vor Ort.
Neben den nationalen Caritasverbänden arbeitet Caritas international auch mit anderen Partnerorganisationen wie Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden, Nichtregierungsorganisationen und staatliche Stellen zusammen.
Wirksame Hilfe zur Selbsthilfe
Wir helfen Menschen, sich selbst zu helfen. Bei Kriegen und Naturkatastrophen bedeutet das, nicht nur akute Nothilfe zu leisten, sondern beim Wiederaufbau Betroffene bei der Hilfe aktiv mit einzubeziehen. In den sozialen Projekten heißt das, Kinder, alte und kranke Menschen sowie behinderte Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Zukunft aus eigener Kraft zu gestalten.
Unsere Vision, unsere Motivation
Es ist der ausdrückliche Auftrag der Caritas, Solidarität und soziale Gerechtigkeit in der Welt zu verbreiten. Die Motivation liegt in ihrer christlichen Überzeugung und Tradition, sowie in der kirchlichen Soziallehre.
Caritas international möchte mithelfen, eine Welt zu gestalten, in der die unantastbare Würde des Menschen an erster Stelle steht. Deshalb kämpft sie gegen Diskriminierung, Gewalt, Intoleranz und Armut.
Mehr zu unserer Vision und den Leitlinien unser Arbeit Sie unter >> Wie wir helfen
Für eine wirksame Arbeit ist Caritas international auf Spenden angewiesen. Dabei können Spender aus einem breiten Spektrum an Themenfeldern selbst auswählen und werden regelmäßig über die Verwendung ihrer Spenden informiert.
Unsere Visionen und Leitlinien
Als Caritas setzen wir uns für Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Aus christlicher Überzeugung und auf Basis der katholischen Soziallehre setzen wir uns für eine Welt ein, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. Deshalb kämpfen wir gegen Diskriminierung, Gewalt, Intoleranz und Armut.
Kinder sind wie hier in Venezuela oft die, die am meisten unter Krisen und Katastrophen leiden. Deshalb konzentriert sich Caritas international bei seinen Hilfen vor allem auf die Schwächsten. Foto: Caritas Internationalis
Caritas international gewährt Hilfe und Schutz ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen. Wenn entschieden werden muss, wer als erstes Hilfe erhält, ist für uns allein die individuelle Situation der Betroffenen ausschlaggebend.
Parteinahme für die Betroffenen
Caritas stellt sich auf die Seite der Opfer gewaltsamer Auseinandersetzungen, Konflikte und Naturkatastrophen und ergreift Partei für die Armen und Ausgegrenzten. Unabhängig von politischen Interessen suchen wir nach Wegen, die zu Gerechtigkeit und Frieden, Versöhnung und Dialog führen. Parteinahme für die Betroffenen bedeutet auch, auf politische Entscheidungsträger auf lokaler, nationaler wie globaler Ebene Einfluss zu nehmen. Sie soll nicht die Eigeninitiative der Betroffenen ersetzen.
Respekt und Schutz der Würde von Menschen in Not
Caritas international will das Potenzial der Menschen zur Selbsthilfe stärken und sie nicht durch die Hilfe entmündigen. Wir setzen uns für den Schutz ihrer Grundrechte ein und beziehen die Betroffenen so weit wie möglich in die Organisation und Ausgestaltung der Hilfsprogramme ein. Für uns gilt: Die Stärken und Kompetenzen der Betroffenen sind der Schlüssel dafür, dass sie ihre Notlage überwinden können.
Das Partnerprinzip: Vertrauen in die Kompetenz unserer Partner
Caritas international will Hilfsbedürftige in die Lage bringen, sich aus eigener Kraft eine Zukunft aufzubauen. Dafür ist die Zusammenarbeit mit einheimischen Caritasmitarbeitern besonders wichtig. Sie kennen die örtlichen Gegebenheiten, sind verwurzelt mit ihrer Heimat und genießen das Vertrauen der Menschen. Sie folgen dem Prinzip, wirksame Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Deutsche Mitarbeiter von Caritas international gehen als Berater nur dann vor Ort, wenn die lokale Caritas Unterstützung benötigt oder lokale Netzwerke aufgrund von Krisen nicht mehr tragfähig sind. In vielen Projekten kooperiert Caritas aber auch mit anderen lokalen, zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Caritas international respektiert und fördert die Eigenverantwortung und Kompetenz der lokalen Partner. Unsere partnerschaftliche Hilfe setzt auf die Selbsthilfefähigkeit der Menschen vor Ort. Deshalb legen wir beim Aufbau der Beziehungen großen Wert auf gegenseitigem Respekt, größtmögliche Transparenz und Dialogbereitschaft. Sie sind die Basis für die effektive Realisierung unserer Programme.
Unsere Hilfe unterstützt nach dem Subsidiaritätsprinzip die Anstrengungen der Partner vor Ort. Wenn der Einsatz ausländischer Experten notwendig und sinnvoll erscheint, müssen sich diese an den hier formulierten Grundsätzen und Leitlinien orientieren.
Bedarfsgerechtes Handeln
Die Hilfen der Caritas orientieren sich an Kultur und Lebensgewohnheiten der Menschen. Sie berücksichtigen die lokalen Möglichkeiten und Ressourcen. Deshalb organisieren wir die Hilfsgüter vor Ort beziehungsweise in der Region und unterstützen damit bewusst lokale Wirtschaftskreisläufe. Die Hilfe der Caritas berücksichtigt den gesellschaftlichen Kontext vor Ort, um zu verhindern, dass die Hilfe neue Ungerechtigkeiten und Konflikte fördert.
Langfristige Abhängigkeiten vermeiden
Caritas achtet darauf, dass Hilfe nicht zu langfristigen Abhängigkeiten führt. Nur in Ausnahmefällen sind Hilfsprogramme vertretbar, die ein langfristiges finanzielles Engagement des Auslands voraussetzen.
Nachhaltige Hilfen
Das Engagement der Caritas, geht auch in der Katastrophenhilfe weit über die kurzfristige Überlebenshilfe hinaus. Wir fördern durch mittelfristige Wiederaufbauprojekte nachhaltige Entwicklungsperspektiven. Bei jeder Form der Hilfe berücksichtigen wir generell die mittel- und langfristigen Auswirkungen unseres Handelns.
Finanzielle Transparenz
Spender/innen und öffentliche Stellen, die der Caritas Geld anvertrauen, haben ein Anrecht auf Transparenz und gewissenhaften Umgang mit den anvertrauten Geldern. Daher verpflichtet sich Caritas, die Prinzipien für die Verwaltung, den Einsatz und die Abrechnung von Mitteln zu beachten, die in den für das internationale Caritasnetzwerk vereinbarten „Allgemeinen Finanzstandards“ (Common Financial Standards) festgelegt sind. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bestätigt Caritas international mit seinem unabhängigen Gütesiegel die korrekte Planung, Durchführung, Abrechnung und Kontrolle der Projektarbeit und der Hilfsmaßnahmen.
Einhaltung allgemein anerkannter Grundsätze der humanitären Hilfe
Caritas international hat sich verpflichtet, diese nationalen und internationalen Vereinbarungen und Standards der humanitären Hilfe einzuhalten. Dazu gehören:
- Verhaltenskodex für die Internationale Bewegung des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds und für nichtstaatliche Hilfswerke in der Katastrophenhilfe. Eine Zusammenfassung der Prinzipien auf Deutsch lesen Sie in unserem Fachkonzept „Nachhaltige Katastrophenhilfe“ auf Seite 19.
- Die Grundlagen der Humanitären Hilfe im Ausland (gemäß dem Auswärtigen Amt)
- Der Europäische Konsens über die Humanitäre Hilfe
- Humanitäre Charta des Sphere-Projekts mit Standards und Mindestanforderungen für die Humanitäre Hilfe
Caritas international ist den Empfehlungen des Deutschen Caritasverbandes verpflichtet
Richtlinien des Caritas-Dachverbandes Caritas Internationalis
Wir stärken die Schwächsten
Unsere Solidarität gilt zunächst denjenigen, die besonderen Schutz brauchen: Menschen in äußerster Not, Menschen am Rand der Gesellschaft und Menschen, die eingeschränkte Möglichkeiten haben, sich selbst zu helfen. Dabei sind wir der humanitären Neutralität verpflichtet: Wir helfen unabhängig von der Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung der Betroffenen
Eine syrische Flüchtlingsfrau besucht eine Caritas-Ambulanz im LibanonSam Tarling / Caritas Schweiz
So helfen wir in einer Katastrophe beispielsweise Frauen, die ihre Kinder alleine versorgen müssen. Wir ermutigen Menschen mit Behinderung sich zusammenzuschließen und mit gemeinsamer Stimme ihre Rechte einzufordern. Wir bieten Straßenkindern die Möglichkeit, die Schule zu besuchen, damit sie später einen Beruf erlernen können.
Die Schwächsten dabei zu unterstützen, sich ein Leben mit Perspektiven aufzubauen - das ist unsere Aufgabe. Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch das Potenzial hat, sich eine bessere Zukunft zu schaffen.
Das Partnerprinzip
Damit die "Hilfe zur Selbsthilfe" gelingt, arbeitet Caritas international weltweit mit Partnerorganisationen zusammen. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort kennen die bedürftigsten Menschen in ihren Gemeinden, sie genießen ihr Vertrauen und leisten Hilfe, die zu den Lebensumständen der Betroffenen passt.
Zwei Caritasmitarbeiterinnen im LibanonPhilipp Spalek / Caritas
Unsere Partner sind in erster Linie die nationalen Caritasverbände, die in mehr als 160 Ländern Hilfe leisten. Ob in Äthiopien, Kambodscha, Bolivien oder Georgien. Im Katastrophenfall sind unsere Caritas-Kollegen die Ersthelfer vor Ort.
Sie sorgen dafür, dass Nahrungsmittel, Trinkwasser und Zelte dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Sie sind fest in den Gemeinden verankert und bleiben auch dann an der Seite der Menschen, wenn die Fernsehkameras längst wieder weg sind.
Zu unseren Partnern gehören aber auch eine Vielzahl anderer Organisationen, mit denen wir je nach Gegebenheit zusammenarbeiten. Lokale Nichtregierungsorganisationen, soziale Einrichtungen, Ordensgemeinschaften oder auch staatliche Stellen.
Die Mitarbeitenden unserer Partner sorgen mit ihrem ihrer Kompetenz und ihrem Engagement dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Projektbüros nur bei Bedarf
Personaleinsätze unserer Mitarbeiter von Caritas international im Ausland sind nur dann sinnvoll, wenn die lokale Caritas zur Durchführung von Maßnahmen Unterstützung benötigt oder wenn lokale Netzwerke aufgrund von Krisen nicht mehr tragfähig sind. Projektbüros werden eingerichtet, wenn Caritas international die einheimischen Caritasmitarbeiter für einen längeren Zeitraum bei der Lösung großer Aufgaben unterstützt oder keine Caritasorganisation im Land vorhanden ist. Bei Bedarf sind die Projektbüros auch für die Länder übergreifende Koordination nationaler Caritasorganisationen zuständig.
Aufbau und Struktur des Hilfswerks
Caritas international ist das weltweit tätige Not- und Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes.
Präsidentin des Deutschen Caritasverbands: Eva M. Welskop-Deffaa
Leitung von Caritas international: Dr. Oliver Müller
Caritas international gliedert sich in sechs Referate und eine Arbeitsstelle.
Die vier Länderreferate und die lokalen Partner planen und organisieren Projekte der Katastrophenhilfe und der sozialen Arbeit und setzen sie um. Insgesamt realisierte Caritas international im Jahr 2020 in 74 Ländern 683 Projekte.
Referat Afrika
Leitung: Volker Gerdesmeier
Referat Asien & Europa
Leitung: Julia Gietmann
Referat Lateinamerika
Leitung: Claudio Moser
Referat Mittlerer Osten & Nordafrika
Leitung: Patrick Kuebart
Referat Katastrophenhilfe - Koordination
Organisiert die Soforthilfe im Katastrophenfall und entwickelt Methoden
Leitung: Dr. Oliver Müller
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Schafft Bewusstsein, motiviert zur Hilfe, macht Positives wie Negatives öffentlich
Leitung: Dariush Ghobad
Referat Qualitätsmanagement und Controlling
Entwickelt die Grundlagen nachhaltiger Hilfen und überprüft sie
Leitung: Philippe Balsam