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Reportage

Albanien: Die Spirituelle Weggemeinschaft

Hintergrundreportage zum Fotoblog

Hintergrundbericht zur Fotoreportage von René Müller

Dobrac im März 2007. Bis jetzt sind wir recht zügig gefahren. Auf einer asphaltierten Schnellstraße ging es nach Shkodra, der größten Stadt im Norden Albaniens. Schwester Michaela hat mich am Flughafen abgeholt und ich war froh, dass trotz schwieriger Verständigung über das Telefon alles geklappt hat. Durch den chaotischen Stadtverkehr bahnen wir uns einen Weg. Dann wird die Straße immer schlechter und wir schlängeln fast im Schritttempo um schlammige Schlaglöcher herum. "Schau mal da. Letzte Woche haben sie altes Öl im Straßengraben entsorgt. Wahrscheinlich meinen sie, was aus der Erde kommt, kann auch wieder dahin zurück." Das ist der schwarze Humor, mit dem Schwester Michaela die hiesigen Missstände häufig kommentiert. Denn würde man hier über alles ernsthaft sprechen - es gäbe wahrlich nicht viel zu lachen. Nachdem wir ordentlich durchgerüttelt wurden, biegen wir links ab und fahren eine gute Schotterstraße entlang bis vor das kleine Kloster - ein einstöckiger Bau, der sich unauffällig in die Umgebung einfügt. Später erfahre ich, dass hier im Umkreis mit Hilfe vieler Anwohner und der finanziellen Unterstützung von Caritas etwa sechs Kilometer Schotterstraße gebaut wurden, wo vorher nur Lehmboden war.

Wer Blut nimmt, muss Blut geben

Jugendliche bei der PlanungJugendliche in Albanien: ab 16 sind sie alt genug,
um die Ehre wieder herzustellen
René Müller

Wir sind in Dobrac, einem Vorort von Shkodra, in dem die Ärmsten der Armen leben. Inlandsflüchtlinge, die aus entlegenen Bergdörfern hierher kamen in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Viele von ihnen leben in Blutrache und haben die Anonymität der Stadt gesucht, um der Sühne des Rächers zu entrinnen. Denn in den Bergen hat sich bis heute das Gewohnheitsrecht, der Kanun, teilweise erhalten und steht in Konkurrenz zu geltenden Gesetzen. Man lebt in einer Großfamilie mit mehreren Generationen zusammen. In nahezu jedem Haus gibt es eine Schusswaffe - Schutz und zugleich Stolz des traditionsbewussten Shkipetaren. Allzu oft wird diese im Streit hervorgeholt, besonders, wenn Alkohol im Spiel ist oder wenn sich jemand in seiner Ehre verletzt fühlt. Der Kanun besagt, wer Blut nimmt, muss Blut geben. Während der Mörder oft flüchtet, ist seine Verwandtschaft den Rachegelüsten der Familie des Opfers ausgesetzt. Sie fühlen sich durch den Mord in ihrer Ehre verletzt, und Ehre ist der zentrale Kern im Kanun, von dem sich die meisten Rechtsnormen ableiten lassen. Um sie wieder herzustellen, muss ein männliches Mitglied aus der Sippe des Mörders mit mindestens sechzehn Jahren gerächt werden, denn Frauen gelten als minderwertig und können die Ehre nicht wieder herstellen. Die ständige Angst der unter Blutrache Stehenden führt dazu, dass sie oft über Jahre in ihrem Haus isolieren leben. Jeder Schritt aus dem eigenen Grundstück wird als Provokation angesehen und kann tödlich enden.

Während die Blutrache früher in einem festen Wertesystem eingebettet war und die geografisch bedingte mangelnde Gerichtsbarkeit von staatlicher Seite ersetzte, besteht sie heute als ein überkommenes Relikt weiter, das in Nordalbanien zur gesellschaftlichen Destabilisierung beiträgt. Die Sühne aber beschließt nicht den Konflikt. Sie führt erneut zu weiteren Vergeltungsakten, auch wenn die Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt werden.

Vermittlerinnen zwischen den Familien

Um die Gewaltkette zu durchbrechen, versucht Schwester Christina immer wieder, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Sie bittet die Familien der Geschädigten, zu vergeben oder eine "Besa" auszusprechen. Während einer zeitlich beschränkten Besa verpflichtet sich die Familie, auf eine Sühne zu verzichten. Mitunter tritt dann ein dumpfes Machtgefühl zu Tage: man ist nicht bereit zu vergeben. Häufig versichern die Familien nur, zeitweise auf die Rache zu verzichten, ohne jedoch eine Besa auszusprechen.

Bei den Inlandsflüchtlingen in Dobrac stellt sich nach dem Umzug aus den Bergdörfern meist ein Gefühl der Entwurzelung ein. Zurück können sie nicht, da sie ihren Besitz in den Bergen verkauft haben. In der Stadt werden sie als "unzivilisiert" angesehen und ausgegrenzt. Aus dieser Enttäuschung heraus entwickelt sich dann ein hohes Gewalt- und Kriminalitätspotenzial. Auf Grund mangelnder Bildung sind die Chancen, Arbeit zu bekommen und gesellschaftlich integriert zu werden, für Viele nur gering.

Ein großes Problem stellt die Infrastruktur in Dobrac dar. Viele Straßen sind noch immer in schlechtem Zustand und nach längerem Regen kaum befahrbar. Selten gibt es rund um die Uhr Strom, häufig fällt er tagelang aus. In Shkodra rattern vor Restaurants und Geschäften laute Generatoren. Abfälle häufen sich im Kanal; sie verschmutzen das Grundwasser und führen im nahe gelegenen Shkodrasee zu einer ökologischen Katastrophe. Nicht selten haben die Familien ihre Häuser illegal gebaut. Sie sind weder bei der Stadt registriert noch verfügen sie über einen Anschluss zur Wasserversorgung. Da ihnen das Geld fehlt, um den Zuschuss für Behandlungen zu zahlen, gehen sie nur selten oder zu spät zum Arzt.

Solidarität statt Gewalt

Kinder in ArmutshausBei den Schwestern wieder Kind sein dürfenRené Müller

Die Schwestern versuchen, Schritt für Schritt ein Umdenken zu bewirken. An erster Stelle steht die Gewaltprävention: schon den Kindern wird im Gruppenunterricht solidarisches Verhalten beigebracht und aufgezeigt, wie sie sich in Konfliktsituationen friedlich verhalten. Sie können sich im Kloster kreativ betätigen und abseits familiärer Probleme einfach ausgelassen Kind sein. Von deren Eltern wird immer wieder berichtet, dass sie sich schon Tage vorher auf diese Gruppenstunden freuen. In gemeinsamen Projekten wie dem Aufbau eines Jugendtreffs oder der Veranstaltung eines Adventsmarkts erfahren die Bewohner des Umkreises Selbstbestätigung und finden Gelegenheit, Kontakt zueinander aufzubauen.

Häufig kommen Leute mit ihren Kindern vorbei, die sich schon vor Tagen verletzt haben oder schon länger erkrankt sind. Diese Kinder werden im Kloster behandelt und in ernsten Fällen auch in ein Spital gefahren, damit nicht das Geld über die Gesundheit entscheidet.

Eine wichtige Rolle spielt außerdem der Kampf gegen die in Albanien weit verbreitete Korruption. Sie verhindert die Entwicklung der noch jungen demokratischen Strukturen im Land und schwächt das Vertrauen der Menschen in den Staat. Unter dem einheimischen Freundeskreis der Schwestern findet sich ein sehr ehrenwerter Polizist. Als einer von Wenigen ist er nicht bestechlich, weshalb man ihm jedoch auch den Aufstieg in leitende Funktionen verwehrt. Er hat sich vom eigenen Geld einen ausrangierten Krankenwagen geleistet. Ein Dienstfahrzeug steht ihm nicht zur Verfügung. Die meisten Polizisten kooperieren allein schon aus Angst vor einem Mordanschlag mit der Mafia. Zudem weckt natürlich die Aussicht auf finanzielle Vorteile Begehrlichkeiten. In Albanien herrschen extreme Gegensätze zwischen Arm und Reich. Einerseits gibt es Menschen, die ums tägliche Überleben kämpfen und vor dem Gesetz ihre Rechte nicht einklagen können - denn auch hierfür braucht man Geld. Andererseits sieht man mitunter teure Luxus-Limousinen, deren Besitzer in der Hauptstadt Tirana erfolgreich Firmen leiten - oder eben illegal durch Menschenhandel und Drogengeschäfte zu Wohlstand gekommen sind. Die Aussicht, mit einer kriminellen Karriere das "schnelle Geld" zu machen, stellt gerade in den armen Bevölkerungsteilen eine große Verlockung dar. Deshalb leisten die Schwestern hier Aufklärungsarbeit und versuchen, das Rechtsempfinden der Leute zu stärken, wobei sie auch auf christliche Werte verweisen.

 

April 2007

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