Die Partnerorganisation AAR
AAR bei der Verteilung von HilfsgüternAAR, Japan
30. März 2011. Die Partnerorganisation von Caritas international, Association for Aid and Relief (AAR), ist eine renommierte Nichtregierungsorganisation mit 31 Jahren internationaler Erfahrung in Not- und Katastrophenhilfe sowie der Behindertenhilfe. So hat AAR unter anderem in Haiti und Pakistan Nothilfen geleistet. Nun aber ist Hilfe im eigenen Land gefordert - eine neue und auch dramatische Herausforderung für die Mitarbeiter/innen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, vorallem den alten und behinderten Menschen zur Seite zu stehen, die häufig keine oder nur ungenügende staatlicher Unterstützung erhalten.
AAR ist in den drei Provinzen Miyagi, Iwate und Fukushima aktiv. Seit dem 14. März, drei Tage nach dem verheerenden Tsunami, verteilt AAR kontinuierlich Lebensmittel, Trinkwasser, Diesel und Kerosin, Decken, Tatami-Matten (japanische dünne Matratzen), Schlafsäcke und Hygieneartikel, Kinderwindeln und warme Kleidung an die Erdbeben- und Tsunamiopfer.
Während sich die staatliche Katastrophenhilfe auf die Versorgung der großen Notunterkünfte konzentriert, hat AAR ihren Schwerpunkt ergänzend auf eine Nische gelegt und unterstützt mit mobilen Teams diejenigen, die in den zerstörten Siedlungen zurückgebliebenen sind. Es sind in erster Linie alte, kranke und behinderte Menschen, die keine weiten Wege zurücklegen konnten und in kleineren öffentlichen Einrichtungen Unterschlupf gefunden haben. Zusätzlich zur Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern hat AAR auch eine mobile Ambulanz in Betrieb genommen.
Die Organisation koordiniert ihre Hilfen mit den staatlichen Behörden, die ihrerseits erleichtert sind, dass AAR die mühsame Kleinarbeit für die im Katastrophengebiet Isolierten übernimmt. Allein in den ersten Tagen konnte AAR in 46 Evakuierungszentren und Einrichtungen mehr als 9.500 Menschen versorgen, die bis dato keine staatliche Hilfe erfahren hatten.
AAR Caritas Partner verteilen Diesel und KerosinAAR, Japan
Über eine Verteilung von Hilfsgütern am 19. März in einer Notunterkunft in Onagawa berichtete uns die AAR: 1.500 Menschen haben in einer Schule Zuflucht gefunden. Den Flüchtlingen fehlte es an allem. AAR verteilte allein in dieser Unterkunft unter anderem 7.200 Babywindeln, 1.000 Zahnbürsten und 50 Decken. Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt, Kerosin zum Heizen ist Mangelware. Einige Flüchtlinge beklagten weiterhin fehlende Decken und einige fühlten sich bereits krank. Lokale Freiwillige und Hilfskräfte des japanischen Zivilschutzes halfen bei der Verteilung. Ein Mitglied des lokalen Katastrophenschutzteams in Onagawa erklärte gegenüber dem Team von AAR, dass weitere Gebrauchsgüter dringend benötigt wurden.
In der Präfektur Miyagi hilft AAR in 90 Notunterkünften und Institutionen. AAR Japan wird diese Einrichtungen weiterhin gezielt besuchen, den dringendsten Bedarf abklären und weitere 27.000 Menschen über die nächsten Wochen mit dem Notwendigsten versorgen.
Die Organisation geht davon aus, dass die Hilfen in Japan über mehrere Jahre notwendig sein werden. AAR plant, sobald wie möglich mit Reparatur- und Wiederaufbau von Einrichtungen für Senioren und Behinderten zu beginnen.
März 2011