FAQs über den weltweiten Hunger
Zu einer angemessenen Ernährung gehört eine warme Mahlzeit am TagCaritas internationalis
Hunger besteht wenn Menschen nicht genügend nahrhaftes Essen für ihren normalen Wachstum und ihre Entwicklung, ihr aktives und gesundes Leben zur Verfügung steht. Das bedeutet, sie leben in einer Situation mit Nahrungsunsicherheit. Nahrungsunsicherheit kann unterschiedliche Gründe haben: Es ist nicht genügend fruchtbares Land zum Anbau verfügbar, es herrscht wegen bewaffneten Konflikten oder Naturkatstrophen Lebensmittelknappheit oder das Essen ist durch ökonomische Ungleichheit und schlechte Verteilung zu teuer.
Was bedeutet Unterernährung?
Unterernährung entsteht, wenn Menschen nicht die Möglichkeit haben sich ausgewogen zu ernähren. Dabei spielt die Kombination und die Balance von besonders nahrhaften Essen eine wichtige Rolle. Folgen von Unterernährung sind der Mangel an Vitaminen und Mineralien, eingeschränkter Wachstum und Entwicklung sowie Untergewicht bis hin zur Lebensgefahr.
Wer auf der Welt ist unterernährt?
Im Zeitraum zwischen den Jahren 2010 bis 2012 litten ungefähr 870 Millionen Menschen an Unterernährung und Hunger. Das sind 12,5 Prozent der Weltbevölkerung oder jede achte Person. Die gravierende Mehrheit von 852 Millionen Menschen leben in Entwicklungsländern. Schätzungsweise sind dort 15 Prozent der Bevölkerung unterernährt. In Lateinamerika und Teilen Asiens sinkt diese Zahl langsam. In Afrika sowie in Westasien steigt die Zahl der an Hunger leidenden Bevölkerung jedoch stetig.
Warum leiden so viele Menschen an Hunger?
Es gibt genügend Nahrung auf der Welt, trotzdem leiden 852 Millionen Menschen an Hunger. Hunger entsteht nicht aus Mangel an Lebensmitteln, sondern aus Mangel an Gerechtigkeit. Die Caritas ist weltweit Zeuge der Konsequenzen dieser Ungerechtigkeit. Die Caritas hat den weltweiten Hunger als moralische und humanitäre Krise erkannt. Verschärft wird diese Krise durch ungerechte Politik und Praktiken wie etwa die Spekulation mit Lebensmittelpreisen, bewaffnete Konflikte, die Verwendung von Lebensmitteln als Energiequelle, die Verschwendung von Lebensmitteln sowie eine ungerechte Marktwirtschaft die Erzeugern von Lebensmittel aus Entwicklungsländern eine Zugang zum Markt verwehrt.
Was bedeutet das Recht auf Nahrung?
Das Recht auf Nahrung und Wasser ist ein Menschenrecht. Dieses Menschrecht sagt allen Menschen das Recht zu, sich in Würde selbst ernähren zu können, entweder durch den eigenen Anbau von Nahrung oder den Erwerb. Um Nahrung anzubauen benötigt man u.a. den Zugang zu Land, Samen und Wasser. Um Nahrung zu Kaufen hingegen Geld und die Möglichkeit auf Märkten eizukaufen. Dies bedeutet, dass jedes Land die Rahmenbedingungen dafür schaffen muss, eine Umwelt zu bewahren, in der deren Potential nachhaltig zur Erzeugung von Nahrung genutzt wird oder durch soziale Gerechtigkeit und adäquate Einkommen der Erwerb von Nahrung gewährleistet wird.