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Im Land der strahlenden Beweglichkeit

Tagebuchaufzeichnungen von Reinhard Würkner, Asienexperte der Caritas international, von seinem Kurzbesuch bei unseren japanischen Kolleg/innen der Hilfsorganisation AAR .

Reinhard WürknerReinhard Würkner

25. April 2011

Wer dieser Tage sagt, er flöge als Neuling ohne Bedenken nach Japan, ist entweder ein "Held" oder er lügt. Ich jedenfalls hatte einen ganzen Bauch voller bedenkenschwerer Steine zu schleppen, als ich am Ostermontag-Morgen Richtung Japan aufbrach. Mit dazu beigetragen hatte ein reißerischer Zeitungsartikel, nach dem das "totale Beben" in Tokio nur mehr eine Frage der Zeit sei: von Stunden, Tagen, Wochen…?

Was geht einem nicht alles durch den Kopf, wenn man auf die Inseln der "strahlenden Beweglichkeiten" fährt: einstürzende Neubauten, verstrahlte Fischleiber, Hochwasser am Strand und im Bad usw.

Und wie wenig wissen wir oft von dem, was uns erwartet - und von dem, was Gott sei Dank, reine Phantasie ist. Ziel meiner Reise sind Besprechungen mit unserer Partnerorganisation AAR und eine allgemeine Lageeinschätzung für unsere Unterstützung.


27. April 2011

Hier vergeht kein Tag ohne Beben, manchmal sind es drei, vier am Tag, mal schwächer, mal stärker. Die Japaner gehen damit vergleichsweise ruhig um. Mariko, unsere Kollegin von der Partnerorganisation AAR sagte, sie können schon vom Gefühl her die Stärke eines Bebens bestimmen. Angst, dass einem die Hütte über dem Kopf zusammen kracht, hat hier kaum einer. Die Hochhäuser von Tokio haben selbst das große Beben äußerlich unbeschadet überstanden, wenngleich mit Ausschlägen bis zu fünf Metern in den oberen Etagen. Den Fremden, der noch nicht so "geeicht" ist, befällt aber immer noch eine Beklemmung, wenn nachts um 2 Uhr plötzlich das Bett anfängt, Massagen zu verteilen, die man so nicht bestellt hat, und die Wände in leichte Schwingungen geraten. Das Teuflische daran ist, dass man nie weiß, ob danach Ruhe einkehrt oder ob es weitergeht. Die Nächte mit den Beben (eines habe ich glatt verschlafen) gehörten daher nicht zu den wohltuendsten der Reise.

Schulkinder mit AAR-Caritas BannerSonderservice für die Schulkinder: ein eigener Fahrdienst Caritas international

Enorm ist die Solidarität der Japaner mit den Opfern der Katastrophe: Freiwillige finden sich ohne Probleme. Als die Regierung im Internet eine Ausschreibung für 200 Freiwilligen-Stellen zur Beseitigung von Schutt in der Region Miyagi machte, meldeten sich innerhalb von 10 Minuten 600 Bewerber! Auch unsere Kollegen von AAR haben keine Probleme, Freiwillige zu finden, ebenso wenig wie Profis, die eine Anstellung suchen.

Das Aktionsfeld von AAR ist breit - und äußerst flexibel. Am Anfang stand die Hilfe für die Menschen in den Notunterkünften, danach kam die Ausweitung auf Einrichtungen für Alte und Behinderte, später dann wurden auch Anfragen von staatlichen Hilfseinrichtungen berücksichtigt, soweit sie in das Schema von AAR passen.

Als klar wurde, dass der Staat die medizinische Versorgung nicht garantieren kann, begann AAR mit der Aufstellung von medizinischen Teams, die - allerdings gut koordiniert - die Versorgung von Dörfern und Einrichtungen übernehmen. Ad hoc werden auch mal ganz andere Aktivitäten gestartet: so hat man auf der Halbinsel Oshika, nahe Ishinomaki, die sehr stark betroffen war, einen Schulbusdienst eingerichtet, weil die regulären (großen) Busse aufgrund der teilweise zerstörten Straßen nicht in das Gebiet fahren können. Der Dienst wird solange aufrechterhalten, bis der normale Service wieder möglich ist. Die Kinder finden den Sonderservice Klasse. Aufgeweckt ist die Rasselbande auf jeden Fall, wie wir am Nachmittag selber feststellen konnten.


28. April 2011

Der heutige Tag war für mich am beeindruckendsten: Zusammen mit zwei Krankenschwestern machten wir "Hausbesuche". Begonnen haben wir in einem Notaufnahmelager in einem kleinen Dorf auf der Halbinsel.

Besprechung unter freiwilligen HelfernUnterwegs mit Marika und zwei KrankenschwesternR. Würkner / Caritas international

Die Evakuierten sind praktisch ausschließlich ältere Leute, die seit dem 11. März hier zusammen leben müssen: dies geht nicht ohne Konflikte ab, da die Gruppendisziplin für alle gilt: um 21:30 wird der Fernseher abgeschaltet, um 6:00 ist Aufstehen.

Die Menschen schlafen Matratze an Matratze auf dem Boden eines Gemeindezentrums; tagsüber werden die Notbetten zusammen geschoben, um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu bieten. Die Versorgung hat die Armee übernommen; andere Hilfsorganisationen liefern ebenfalls Essen und Wasser; zwei Lagerzelte sind im Vorhof aufgebaut, da die Halle zu klein ist, um auch die Vorräte aufnehmen zu können.

Kurz vor Ostern wurde eine Behelfsdusche errichtet, was vielen das erste Bad seit Wochen ermöglichte. Nun kann tageweise im Wechsel zwischen Männlein und Weiblein geduscht werden. Auch eine Waschmaschine gibt es, ebenso wie eine Behelfstoilette unter einem Zeltdach. Die Dusche kann auch von den Bewohnern des Dorfes genutzt werden, die sich nicht von ihren Häusern trennen wollen. 

Rührend war der Besuch bei einem 80-jährigen Ehepaar, das in seinem teilweise zerstörten Haus ausharrt. Der Tsunami hat einen Teil des Erdgeschoßes zerstört, der Wind bläst durch die offenen Wände, einige Fenster sind zu Bruch gegangen, die Haustür wurde eingedrückt, weil der Tsunami eintrat ohne anzuklopfen. Sie ist inzwischen mit einigen Holzbrettern vernagelt worden. Eingang findet man durch eine der eingedrückten Seitenwände. Die beiden Alten haben in wochenlanger Kleinarbeit ihr Haus wieder gesäubert, die Spüle wieder an ihren Platz geschoben, von dem sie durch das Meer weggedrückt worden war.

Zertrümmerte Straßen, Häuser und AutosDer Tsunami trat ein, ohne anzuklopfen...R. Würkner / Caritas international

Sie schlafen im zweiten Stock des Hauses, das ansonsten keine Verschiebungen erlitt. Drumherum herrscht das Chaos: Schuttberge türmen sich auf, ein zerdrücktes Auto steht in der Nähe des Eingangs. Der Enkel der beiden hat mit Futonmatten einen begehbaren Weg zur Straße gebaut; so kommen sie wenigstens einigermaßen sicher hinunter zur Straße - und hinauf zur Dusche!

Immerhin hat die Armee die Straße frei gemacht; alles andere ist immer noch so wie am 11.3. Es wird noch Wochen dauern, bis alle Schuttberge abgetragen sind.

Hier ergibt sich ein Problem für die Japaner: man weiß nicht, wohin mit dem ganzen Müll. Vermutlich will keiner mehr die Balken und Steine haben, die von den Häusern übriggeblieben sind. Es gibt aber keine so große Müllhalde, auf der alles untergebracht werden könnte. Dieses logistische Problem harrt noch seiner Lösung - und es wird wohl nicht so schnell einer solchen zugeführt werden können. Das heißt, die Menschen müssen noch Monate mit dem Chaos leben.

Wie im Aufnahmelager und einigen anderen Häusern messen die AAR-Mitarbeiter den Bewohnern Blutdruck und Puls, kontrollieren die Medikamenteneinnahme, notieren Probleme gesundheitlicher Art, geben guten Zuspruch. Zweimal pro Woche kommen die Schwestern hier hin, zweimal kommt auch ein Arzt, wenn Bedarf ist. Die Versorgung ist nicht üppig, aber ausreichend. Wichtiger fast, scheint es, ist die Ansprache, die die alten Leute erhalten. Inzwischen sind die roten Blousons der AAR-Mädels überall bekannt und geschätzt!


29. April 2011

Wir haben ein Dorf in einem Tal, augenscheinlich weit weg vom Meer, besucht. Auch hier hatte der Tsunami gewütet, war den Lauf des Flusses herauf gestürmt und hatte alles, was an dessen Ufern war, zerstört. Da keiner damit gerechnet hatte, gab es hier einige menschliche Opfer. Die Schuttberge zu beiden Seiten des Flusses zeugen von der Gewalt, die auch hier, einen guten Kilometer von Strand entfernt, noch zuschlug.

Die Tagesstätte für Menschen mit Behinderung hat der Tsunami nicht erreicht, sie liegt auf einer Anhöhe. Aber das Erdbeben hat seine Spuren hinterlassen: der Vorhof zeigte tiefe Risse; man hat ihn inzwischen neu geteert.

Auf dem Gelände befinden sich aber noch ein Altenheim mit 110 Bewohnern und eine Notunterkunft für rund 160 Opfer. Der Platz vor diesen Gebäuden ist schwer in Mitleidenschaft gezogen, tiefe Risse durchziehen den Boden, der mit Planen und Sandsäcken abgedeckt wurde; es droht ein Hangrutsch.

In der Tagesstätte leben und arbeiten 30 Menschen mit Behinderung, geschätzt zwischen 20 und 40 Jahren. Sie stellen handwerkliche Dinge her, backen Plätzchen und Kuchen, mit deren Verkauf sich die Einrichtung ein Zubrot zum staatlich garantierten Pflegesatz verdient. Die Leiterin der Einrichtung ist eine Autodidaktin, die selber ein Kind mit Behinderung hat. Sie wird unterstützt von vier angelernten Kräften, wechselweise arbeiten noch ein oder zwei der Eltern mit.

Am Besuchstag herrschte große Aufregung, denn es war "Badetag": In Gruppen von zehn werden die Menschen in ein von der Armee errichtetes Volksbad gefahren, in dem sie warm duschen können. Alle fünf Tage sind sie damit an der Reihe!

Da der Essensdienst für die Einrichtung derzeit gekappt ist, hat man begonnen, selbst zu kochen. In einer Teeküche werden auf Behelfskochplatten die Gerichte zubereitet: Reis und ein "Stew" aus Wurst und Gemüse, in einer Grießsoße. Zum Nachtisch gibt es Orangen und Bananen, die regelmäßig von Helfern der AAR gebracht werden. 


30. April 2011

Lagebesprechung bei AARLagebesprechung bei AARAAR, Japan

Wie wir, so steht auch AAR unter einem gewissen Druck, Spendengelder schnell einzusetzen, die vor allem von großen Firmen kommen, die natürlich Erfolge sehen wollen.

Alle sind der Organisation sehr dankbar für die schnelle und effektive Hilfe, ohne die es - wie in der Tagesstätte und an vielen anderen Orten - wohl nicht so einfach "weiter" gegangen wäre. Bei regelmäßigen Besuchen der AAR-Mitarbeiter/innen wird erhoben, was noch notwendig ist - und dann beschafft.

Nun ist es keineswegs so, dass bei AAR nur "sentimentale Laien" agieren -ganz im Gegenteil! Die Verantwortlichen sind international arbeitende Profis. AAR hat Auslandsbüros in Kabul, leistet in Haiti hervorragende langfristige Arbeit, hilft seit Jahren im Südsudan, und, und, und...

So ist diese Organisation für uns ein wichtiger Partner in der Umsetzung der Hilfen in Japan. AAR hat Erfahrung - und besitzt die Anerkennung der Regierung als NGO, ohne die in Japan kaum organisierte Hilfe möglich ist.

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