Kenia: Ohne Regen kein Leben
Dürre in Kenia - betroffene Viehhirten berichten
Anastacia Yattani, Hirtin aus Marsabit
"Wir sind auf Regenwasser angewiesen. Wenn es regnet, ist alles in Ordnung. Unser Vieh hat dann Trinkwasser und Weideland und wächst damit gesund heran. Wenn es regnet, haben wir also die Gewissheit, dass wir Fleisch, Milch und Einnahmen aus dem Viehverkauf haben, die uns helfen, das Schulgeld für unsere Kinder zu bezahlen und Haushaltsgegenstände zu kaufen. Aber: In den letzten Jahren hat es nicht geregnet. Also hatte unser Vieh kein Gras zu fressen. Einige haben die überlebenden Tiere weit weg gebracht, in der Hoffnung, dass sie dort grasen können. Doch viele verenden auf dem Weg. Jeden Tag finde ich eine tote Kuh oder ein Kamel auf der Straße. Es schmerzt mich, dass unsere Tiere sterben."
Konchora Galgallo, Hirte aus Marsabit
Jeder und alles hier sind in einer schlimmen Lage. Wir brauchen dringend Hilfe! Es gibt kein Weideland, wir haben keine Milch, unsere Kühe sind tot. Auch die Familien sind zu schwach, um sich um ihr Vieh zu kümmern. (Die Hilfsorganisation) PACIDA bringt uns Wasser aus der Stadt Maikona und bringt es dann den ganzen Weg in die Orte Qatamur, Toricha, Batha Huro, Mangutho und Balesa. Die gesamte Region ist auf die Wasserversorgung durch PACIDA angewiesen."
Mohamed Boru, Hirte aus Marsabit
"Ich hatte mal mehr als 100 Tiere, jetzt sind nur noch 20 übrig. Diese Dürre hat sie getötet und es werden noch mehr sterben. Wenn man morgens aufwacht, findet man zwei oder drei tote Kühe vor. PACIDA gibt uns jeden Monat Bargeld. Mehr als 70 Haushalte haben schon diese Finanzhilfe erhalten. Wir sind auch sehr dankbar für das Wasser, dass sie uns mit Tanklastern bringen. Ohne PACIDA wären wir hier längst gestorben."
Sales Elema, Student aus Marsabit
"Es ist unser drittes Jahr in dieser Dürre. Wenn wir jetzt unser Vieh verkaufen, bringt es nicht genug Geld ein. Im Moment wird eine Ziege für 1500 Kenia-Schilling verkauft, vorher waren es 4000. Das ist ein großer Verlust. Was mich betrifft, so kann ich nicht einmal meiner Ausbildung nachgehen. Ich bin eigentlich Student an der Embu Universität. Aber ich bin gezwungen, zu Hause zu bleiben, weil ich mir die Unigebühren nicht mehr leisten kann. Eine Wasserlieferung hält nur zwei bis drei Tage. Wir brauchen noch viel mehr Hilfe."