Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 310 Kilometer pro Stunde war Goni, der am 1. November über die Philippinen hinwegfegte, der weltweit bislang stärkste Taifun des Jahres. Laut Vereinten Nationen sind 24 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Sturmes betroffen. Durch Starkregen kam es zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen, viele Menschen sind von fließendem Wasser und Strom abgeschnitten.
Mehrere Millionen Menschen sind von der Auswirkungen von Taifun Goni betroffen.Foto: Charm Omnes, Rizalinda Narvaes, Fr. Nosi Balgad, and Rey Barnido / Radio Veritas
Warme Mahlzeiten für Opfer von Taifun "Goni"
Partnerorganisationen von Caritas international haben damit begonnen, sich um die Opfer von "Goni" zu kümmern und verteilen, vor allem in den am stärksten betroffenen Landesteilen Bicol und Luzon, Lebensmittelpakete sowie warme Mahlzeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Situation besonders angespannt: "Zusätzlich zu den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie hat der Taifun nun auch noch die Lebensgrundlagen Tausender von Menschen zerstört", sagt Julia Gietmann, Referatsleiterin Asien/Ozeanien von Caritas international.
Helfende verteilen Lebensmittel und Trinkwasser in Vietnam
In Vietnam, rund 1.500 Kilometer Luftlinie westlich der Philippinen, sind es neben mehreren Wirbelstürmen vor allem die Regenmassen, die in die Katastrophe führen. "Das Land, alles was die Menschen haben, ist buchstäblich im Wasser versunken", sagt Christine Wegner-Schneider, Länderreferentin für Vietnam bei Caritas international. Straßen sind unpassierbar, zahlreiche Dörfer sind nicht mehr zu erreichen und viele Menschen werden vermisst. Erneute Regenfälle ließen das Hochwasser im Zentrum des Landes auf einen historischen Höchststand ansteigen. "Das Wasser hat vielen Menschen ihre Existenzgrundlage geraubt, sie brauchen dringend Hilfe", so Wegner-Schneider.
Es ist kaum noch etwas übrig geblieben: Die Familien aus den über 160.000 zerstörten Häusern konnten meistens nur sich selbst aus den Fluten retten, alle ihre Habseligkeiten mussten sie zurück lassen.
Foto: Caritas Vietnam
Rund 800.000 Menschen sind von der Katastrophe betroffen und mehr als 160.000 Häuser wurden von den Wassermassen überschwemmt. Wegen heftiger Stürme und weiträumiger Überflutungen ist der Zugang zu den betroffenen Frauen, Kindern und Männern erschwert.
Immer heftigere Stürme in immer kürzeren Abständen - eine Folge des Klimawandels
Während der Regensaison gibt es in Vietnam häufig heftige Stürme. Seit einigen Jahren treten sie in immer kürzeren Abständen mit immer größerer Intensität auf - eine Folge des Klimawandels. Die zentralen Küstenregionen sind dabei meistens am stärksten betroffen. "Naturkatastrophen suchen uns jedes Jahr heim. Diese gehört jedoch zu den schlimmsten, die die Menschen in Zentralvietnam jemals ertragen mussten", berichtet uns ein Caritas-Helfer von vor Ort. "Es ist unmöglich zu beschreiben, welches Leid die Zentralvietnamesinnen und -Vietnamesen gerade erfahren. Viele haben nicht nur ihre Liebsten verloren, sondern harren in einer Schockstarre ohne Nahrungsmittel und sauberes Wasser aus, dem Unwetter schutzlos ausgeliefert. Sie brauchen unsere Hilfe so sehr."
Foto: Caritas Vietnam
Wassermassen vernichten Ernten, zerstören Häuser und Lebensgrundlagen
In manchen Orten stieg das Wasser auf vier Meter Höhe an und setze die Häuser bis zum Dachgiebel unter Wasser. Zehntausende sind obdachlos, insgesamt sind 362 Schulen vom Hochwasser betroffen und über 26 Kilometer Küstenstreifen durch Erdrutsche verwüstet. Und wären diese Schäden nicht genug, trifft das Unwetter die Menschen auf dem Lande am Ende der Erntezeit. Berichten der Nothilfekoordination der Vereinten Nationen zufolge sind 924 Hektar Reis, 430 Hektar Reissetzlinge, über 106.00 Hektar Nahrungsmittelanbau und 470 Hektar Wald sowie 462 Hektar Obstbäume überflutet, verschüttet oder beschädigt.
Schnelle Hilfe kann Leben retten
Der Bedarf an Schutzunterkünften, sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sowie Hygieneartikeln ist hoch. Die vietnamesische Katastrophenschutzbehörde (VNDMA) hat Hilfsmissionen für die betroffenen Provinzen eingeleitet, ist aber auf eine enge Kooperation mit lokalen Partnern angewiesen. Die langjährigen Partner von Caritas international sind bereits tätig und stehen den Menschen zur Seite.
Die Caritas-Helfenden verteilen vor allem Lebensmittel und Wasser. Viele Freiwillige leisten Nothilfe und geben die Hilfsgüter aus, vornehmlich an Menschen mit Behinderungen, kranke und alte Menschen. Weitere Hilfsgüter werden dringend benötigt. Die Menschen brauchen vor allem Medikamente, Hygieneartikel sowie Haushaltsartikel, aber auch Schutzmaterialien vor Regen, Kleidung, Decken und Moskitonetze.
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