Nachdem Hurrikan „Ian“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km in den frühen Morgenstunden des 27. Septembers die Südwestküste der Karibikinsel erreicht hatte und in der Folge in den Provinzen Pinar del Río, Artemis und Havanna über Stunden wütete, sind unsere Partner der Caritas Kuba weiterhin dabei sich ein noch genaueres Bild der Lage zu verschaffen und gemeinsam mit internationalen Partnern weitere Möglichkeiten für notwendige Hilfen in den kommenden Tagen auszuloten.
In besonders schwer getroffenen Gebieten der westlich gelegenen Provinz Pinar del Río, konnte die lokale Caritas bereits mit der Ausgabe von Lebensmitteln und Hygieneartikeln beginnen, u.a. im kleinen Küstenort La Coloma, der besonders schwer getroffen wurde. Während aus der Provinz Artemisa weiterhin genaue Angaben zu den Schäden des schweren Sturms fehlen, sind in Pinar del Río offiziellen Angaben zufolge an die 30 000 Häuser beschädigt oder zerstört worden. Staatliche Stellen berichten von 3 Todesopfern.
In Pinar del Río mit rund 500 000 Einwohnern liegen außerdem über 75 % der Anbauflächen für Tabak, einem der wenigen und wichtigsten Exportgüter des Landes. Einer der stärksten Hurrikans der vergangenen 20 Jahre, eingestuft in die Kategorie 3, trifft Kuba mitten in einer anhaltenden Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate lag in den vergangenen Monaten zeitweise bei über 50 %, die Preise für Güter des täglichen Lebens sind mit einem durchschnittlichen kubanischen Monatsgehalt nicht mehr bezahlbar, Lebensmittel und Benzin sind knapp und tägliche Stromabschaltungen in weiten Teilen des Landes gehören inzwischen zur Normalität.
Der Hurrikan wird die humanitäre Notlage vor Ort deutlich verschlimmern. Schon vorher gab es in den betroffenen Gebieten kein Gas und Benzin, selten Strom und zu wenig Nahrungsmittel.
Die Menschen auf Kuba brauchen Ihre Hilfe! Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Nothilfe unserer Partner.