Genau genommen sind, worauf auch Vitillo - CI-Sonderberater zum Thema Aids und UNO-Delegierter - hinweist, zwei Päpste die Autoren der Enzyklika: Benedikt XVI. hat sie noch während seiner Amtszeit als Papst begonnen, Franziskus hat sie fortgeführt. Von Franziskus aber stammen wohl die Passagen am Ende der Enzyklika, die, so Vitillo, “einen direkten Bezug zum Mandat der Caritas aufweisen“, deren Fundament aber in den anfänglichen Ausführungen des Dokuments gelegt wird “. In diesen einleitenden Ausführungen der Enzyklika wird der Glaube an Gott als „die wahre Basis der Brüderlichkeit“ hervorgehoben.
Als lebendigen Ausdruck des Glaubens wertet Vitillo in diesem Zusammenhang primäre Zielsetzungen der Caritas wie deren Engagement für „Frieden und Versöhnung, ihr Kampf für die volle, von Gott gegebene Würde jedes einzelnen Menschen und ihre Beharrlichkeit im Eintreten für die Achtung vor der Heiligkeit des Lebens in allen Stadien, von der Geburt bis zum natürlichen Tod.“
„Der Glaube“, heißt es in „Lumen Fidei“, „ lässt uns außerdem durch die Offenbarung der Liebe Gottes des Schöpfers die Natur mehr achten, da er uns in ihr eine von Gott eingeschriebene Grammatik und eine Wohnstatt erkennen lässt, die uns anvertraut ist, damit wir sie pflegen und hüten. Er hilft uns, Entwicklungsmodelle zu finden, die nicht allein auf Nutzen und Profit gründen, sondern die Schöpfung als Gabe anerkennen, deren Schuldner wir alle sind. Er lehrt uns, gerechte Regierungsformen zu ermitteln und dabei anzuerkennen, dass die Autorität von Gott kommt, um sich in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen.“ Es ist diese Passage aus der Enzyklika, aus der Vitillo ... ableitet, wenn er schreibt: „Mit diesen Worten motiviert, Licht des Glaubens‘ weiter die Bemühungen der Caritas, eine Welt zu schaffen, in der
- Niemand mehr benachteiligt wird und in der es keinen Hunger und keine Armut mehr gibt
- alle Migranten, besonders die verwundbarsten unter ihnen – Kinder, Frauen, Menschen, die sich illegal an Orten aufhalten und Opfer des Menschenhandels – mit Herzenswärme aufgenommen, integriert und gerecht behandelt werden
- alle Kranken Zugang erhalten zu frühzeitiger Diagnose und Behandlung und wo die unverhältnismäßig schwere Bürde von Krankheiten, deren Ursachen Armut, Hunger und Ausgrenzung sind, nicht mehr auf den Menschen lastet
- Menschen das Recht auf Arbeit unter menschenwürdigen Bedingungen genießen und gerechte Löhne erhalten
- Konflikte und Uneinigkeiten nicht durch Kriege, Gewalt und Zerstörung, sondern durch respektvollen Dialog gelöst werden
- die globale Caritas-Kampagne „Eine menschliche Familie für eine Zukunft ohne Hunger: das Recht auf ausreichendes und nahrhaftes Essen“ gelebte Realität wird.“
In einem Fazit seiner Betrachtungen ruft Vitillo alle, die in der Caritas engagiert sind, auf: „Unterstützen wir den Papst und die Bischöfe in den Diensten der Barmherzigkeit....indem wir den Ärmsten und Bedürftigsten beistehen, in humanitären Notsituationen Hilfe leisten und mithelfen, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit im Licht des Evangeliums und der Lehre der katholischen Kirche n der Welt zu verbreiten“ – ein Wortlaut, der so auch in den Stauten von CI formuliert ist. „Und, so schließt Vitillo seine Ausführungen, „asst uns nie die Hoffnung aufgeben, dass unsere Bemühungen, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu verbreiten, Früchte tragen werden, woran uns auch die Enzyklika erinnert, in der es heißt: ,In Einheit mit dem Glauben und der Liebe leitet uns die Hoffnung in eine sichere Zukunft, die sich von den trügerischen Angeboten der Götzen der Welt deutlich unterscheidet, aber dem täglichen Leben neuen Schwung und neue Kraft verleiht.‘ “