Freiburg, 23. Juli 2002. Angesichts der sich ausbreitenden Hungersnot im südlichen Afrika fordert Caritas international, die Schuld für die Misere nicht allein bei den afrikanischen Regierungen zu suchen. "Unfähigkeit und Korruption der afrikanischen Staatsbürokratien sind nur eine Seite der Medaille", sagte der Leiter von Caritas international, Dr. Martin Salm. "Auch die abenteuerlichen wirtschaftlichen Experimente, denen diese Länder durch unsere Staaten und finanziellen Geberorganisationen ausgesetzt sind, tragen zur Misere bei." So bestehe immer noch der Verdacht, dass die Regierung von Malawi die Maisreserven des Landes Anfang des Jahres auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) verkauft hat. Diese Reserven fehlen jetzt zur Versorgung der Bevölkerung.
IWF und Weltbank hätten dazu beigetragen, die Märkte für Hybridmais und Kunstdünger in der Region so zu liberalisieren, dass die Kleinbauern sich diese Produkte nicht mehr leisten könnten, sagte Salm weiter. Vorher hätten sie von ausländischen Produzenten Anreize dafür bekommen, Hybridmais anzubauen und Kunstdünger zu verwenden. "Hybridmais kann man jedoch nicht wieder einsäen", erklärt Salm. "So müssen die Bauern ihr Saatgut jedes Jahr neu kaufen und sind von den Händlern abhängig." Auch dieser Umstand trage zur fehlende Ernte und drohenden Hungersnot bei.
"Jeden Monat sterben einige Tausend Menschen in Folge der Mangelernährung. Vor allem Alte und Kranke sind betroffen", erklärt Caritas international-Mitarbeiter Andreas Wenzel, der soeben aus der Region zurückgekehrt ist. "Sofortige Hilfe ist dringend notwendig, und nicht erst, wenn die Hungersnot im Herbst richtig ausbrechen wird." Caritas international führt in Malawi, Sambia und Angola Nahrungsmittel- und Saatgutprogramme im Umfang von insgesamt 680.000 Euro durch.
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden mit Stichwort "
Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00 online unter: http://spende.caritas-international.de
Diakonisches Werk der EKD, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/