In akuten Notsituationen, sei es durch Dürre oder Fluten, leisten Caritas international und die Partnerorganisationen vor Ort logistische Schwerstarbeit. Denn es gilt, die Schwächsten und Bedürftigsten mit Soforthilfe schnell zu erreichen. Gleichzeitig werden gezielte Vorkehrungen getroffen, um die Menschen längerfristig gegen die Folgen der Katastrophen schützen zu können. Denn mit einer sorgsamen Vorsorge kann die Hungerspirale durchbrochen werden. In den Distrikten Mieso, Afdem, Dembal und Shinille in der Somali-Region setzt die Caritas dazu verschiedene Projekte um.
Der Bau von Brunnen und Wasserrückhaltebecken ermöglicht auch in trockenen Zeiten Zugang zu Wasser.Foto: Christoph Gödan / Caritas international
Wie wir helfen: Wasser, wo kaum Wasser ist
Durch den Bau von neuen Brunnen, Tiefbrunnen und Regenwasser-Rückhaltebecken sowie durch die Instandsetzung älterer Brunnen erhalten die Menschen auch in Dürreperioden Zugang zu Wasser. Gleichzeitig werden beschädigte Bewässerungssysteme und Viehtränken repariert. Tankfahrzeuge liefern Trinkwasser. Chlortabletten werden verteilt, um verschmutztes Wasser zu entkeimen.
Ziel der Hilfen ist es, die Menschen widerstandsfähiger zu machen und ihnen dabei zu helfen, sich den extremen klimatischen Bedingungen anzupassen. Denn weite Teile Äthiopiens sind immer wieder von katastrophalen Dürren, aber auch von starken Regenfällen und Fluten betroffen.
Ernährung und Einkommen sichern
Die Nahrungsmittelhilfen müssen weitergehen.Foto: Christoph Gödan, Caritas international
Die Ausgabe von dürreresistenten Futterpflanzen hilft mittelfristig dabei, dass die Menschen während Dürrezeiten ihre Viehbestände nicht verlieren, die für viele Menschen in dieser Region eine wichtige - wenn nicht die einzige - Lebensgrundlage sind. Mobile Tierärzte besuchen die Kleinbauern und -Bäuerinnen vor Ort und impfen das Vieh. Außerdem verteilt Caritas international Saatgut. Mit Bienenstöcken wird die Möglichkeit erweitert, Einkommen zu erwirtschaften. Diese "Diversifizierung" - das bewusste Kombinieren mehrerer landwirtschaftlicher Produkte - sichert die Lebensgrundlage der Menschen langfristig.
Besonders bedürftige Personen werden beim Kauf von Nahrungsmitteln finanziell unterstützt. Oder können durch sogenannte "Cash-for-Work"-Programme Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen und gleichzeitig Sinnvolles für die Gemeinde tun - zum Beispiel Wasserrückhaltebecken bauen.
Mehrere hunderttausend Menschen erreicht die Hilfe von Caritas international in Äthiopien. Wichtig ist dabei, dass die Maßnahmen nachhaltig sind, denn die Somali-Region wird auch in Zukunft nicht von Wetterextremen verschont bleiben. Deswegen sind die Projekte eng mit Ausbildungsprogrammen für die Bevölkerung verknüpft. Es gibt Aus- und Weiterbildungen in Landwirtschaft, Tierhaltung, Bienenzucht und Vermarktung. Sogenannte "Wasserkomitees "werden gegründet und geschult, um die Brunnen-Anlagen instand zu halten. Frauen und Mütter können Schulungen zu Ernährungsfragen und kindgerechter Ernährung besuchen. Außerdem werden Frauenkooperativen gegründet und gefördert. Jugendliche und Migrant_innen organisieren sich in Selbsthilfegruppen.