Berlin, Freiburg, Köln, Stuttgart, den 12. Oktober 2011
Gemeinsamer Aufruf von Caritas international,
Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland
Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
zusammengeschlossenen großen deutschen Hilfswerke machen anlässlich des
Welternährungstags am 16. Oktober auf die dramatische Zuspitzung der Lage der
Hungernden in Ostafrika aufmerksam. Trotz massiver internationaler Hilfe drohen
allein in den Hungergebieten Somalias in den kommenden Monaten schätzungsweise
750.000 Menschen an Krankheiten und Schwäche zu sterben. Seit Juli hat sich
damit dort die Zahl der akut Gefährdeten fast verdoppelt.
Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz,
Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF rufen zu einer nachhaltigen und
abgestimmten internationalen Kraftanstrengung auf, um die Katastrophe zu
stoppen. Die Nothilfe muss bis weit in das kommende Jahr fortgesetzt werden.
Humanitäre Hilfe für die Hungernden ist ein Gebot der Menschlichkeit und darf
nicht durch Gewalt und Bedrohungen verhindert werden. Der Zugang zu den
Hungernden und die Sicherheit der Helfer muss sichergestellt werden.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ruft
gleichzeitig dazu auf, die Widerstandskraft der Bevölkerung in den
Dürregebieten zu stärken. Durch Partnerschaften mit Gemeinden und lokalen
Nichtregierungsorganisationen müssen die Menschen in die Lage versetzt werden,
sich langfristig wieder selbst zu versorgen.
„Viele
Bundesbürger haben in den vergangenen Wochen die Nothilfe in Ostafrika
unterstützt und damit geholfen, Leben zu retten“
,
sagte
DRK-Präsident Dr.
Rudolf Seiters
.
„Wir verteilen dank dieser Spenden Lebensmittel für über eine Million Menschen
im Süden Somalias. Doch das Ausmaß der Krise ist so groß, dass die Hilfe
weitergehen muss, um die Tragödie endlich zu stoppen.“
Neben
Lebensmittelverteilungen und medizinischer Hilfe in Süd- und Zentralsomalia ist
das Rote Kreuz auch in Kenia und Äthiopien aktiv.
„Über 300.000 Kinder
in Ostafrika sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in unmittelbarer
Gefahr ist“,
sagte Christian Schneider, Geschäftsführer
von UNICEF Deutschland.
„Wir können und
müssen sie retten“.
UNICEF versorgt in Somalia mit eigenen Mitarbeitern und
Partnern 380.000 Menschen mit Zusatznahrung. Über 200.000 Menschen erhalten in
Zeltküchen Mahlzeiten. 33.000 schwer mangelernährte Kinder werden in
therapeutischen Ernährungszentren betreut.
„
Zur
Überwindung der Hungersnot ist mehr humanitäre Nothilfe dringend, aber auch
mehr als Nothilfe erforderlich!“,
sagte die Direktorin der Diakonie
Katastrophenhilfe, Pfarrerin Cornelia
Füllkrug
-Weitzel.
„Die Hilfe muss auch eine Brücke schlagen zu langfristiger Unterstützung für
die Selbstversorgung der ärmsten Menschen in den Dürregebieten. Das braucht
langen Atem der ausländischen Geber und Spender. Paradoxerweise werden wir aber
nur so dauerhafte Abhängigkeit vermeiden“.
Die Diakonie Katastrophenhilfe
unterstützt mit lokalen Partnern und im Rahmen des globalen kirchlichen
Hilfsnetzwerks ACT Alliance Dürreopfer vor allem in Somalia sowie in den
Nachbarländern Kenia und Äthiopien nachhaltig.
„Die Hilfe in Ostafrika muss Leben retten, aber
auch in die Zukunft weisen und die Menschen dauerhaft vor Hungersnöten
wappnen“,
sagte Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen
Caritasverbandes.
„Ohne unsere
langjährige Arbeit in der Katastrophenprävention wären die Folgen der Dürre
noch weitaus schlimmer ausgefallen. Neben der Nothilfe ist es daher dringend
notwendig, schon jetzt in die Vorsorge und Hilfe zur Selbsthilfe zu
investieren.“
Mit unterirdischen Wasserspeichern, Brunnen und
Rückhaltebecken hat Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas,
gemeinsam mit lokalen Partnern über Jahre ein nachhaltiges Wassermanagement
errichtet, das in der aktuellen Krise ausgesprochen positive Wirkung zeigt und
weiter ausgebaut wird.
Die Bundesbürger haben für die
Nothilfe der Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe in
Ostafrika bislang insgesamt rund 44 Mio. Euro gespendet.
Die Organisationen im Aktionsbündnis
Katastrophenhilfe rufen weiter zu Spenden auf:
Deutscher Caritasverband / Caritas international
Spendenkonto 202
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 660 205 00
Stichwort
„Hungersnot Ostafrika“
www.caritas-international.de
Deutsches Rotes Kreuz
Spendenkonto 41 41 41
Bank für
Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Stichwort: Ostafrika
www.drk.de
Diakonie Katastrophenhilfe
Spendenkonto
502 707
Postbank
Stuttgart, BLZ 600 100 70
Stichwort:
Somalia
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
UNICEF Deutschland
Spendenkonto
300.000
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Stichwort: Ostafrika
www.unicef.de
Pressemitteilung
Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zum Welternährungstag am 16.10.
Erschienen am:
12.10.2011
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