Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes,Caritas international |
Mehr Geld für Bürgerkriegsflüchtlinge gefordert |
Freiburg/Bonn 09.06.99 (ots) - Caritas international und die Deutsche Welthungerhilfe fordern die Staatengemeinschaft dazu auf, mehr Geld für die über 1.5 Millionen hungernden Bürgerkriegsflüchtlinge in Angola bereitzustellen. Dort droht die zweite Hungersnot in diesem Jahrzehnt. Schon 1994 waren während starker Gefechte der Bürgerkriegsparteien die Menschen auf offener Straße verhungert. "Diese Katastrophe darf sich nicht wiederholen", betont Martin Salm, Leiter von Caritas international. Volker Hausmann, Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, die noch immer mit sieben eigenen Mitarbeitern vor Ort ist, warnt sogar vor "einer Katastrophe, die alles, was selbst dieses geplagte Land bisher erlebt hat, in den Schatten stellt." Bislang konnten aufgrund mangelnder Finanzzusagen der Geberländer für 1999 nur 30.000 der benötigten 120.000 Tonnen Hilfsgüter nach Angola eingeführt werden. Das Welternährungsprogramm (WFP), das u.a. über die Caritas die Menschen versorgt, mußte deshalb die ohnehin dürftigen Rationen weiter reduzieren. Nach Schätzungen reichen die Bestände nur noch für weitere 60 Tage. Die Deutsche Welthungerhilfe kann zur Zeit noch die Versorgung von rund 65.000 Flüchtlingen sicherstellen, wird sich jedoch bei weiter ausbleibender Unterstützung der internationalen Geber auf wenige, extrem bedürftige Gruppen konzentrieren müssen. Die Mehrheit der Flüchtlinge, so Hausmann, wird sich auf eigene Faust durchschlagen müssen. Seit dem Wiederaufflammen des Bürgerkriegs zwischen Regierungstruppen und der Rebellenbewegung UNITA im Dezember vergangenen Jahres sind über 900.000 Menschen aus ihren Dörfern in die Provinzhauptstädte wie Huambo, Uije und Kuito geflohen oder vertrieben worden. Allein in die Kleinstadt Sumbe in der Provinz Kwanza Sul sind nach Angaben der dortigen Welthungerhilfe-Mitarbeiterin in den letzten Tagen über 30.000 Menschen geflüchtet. Diese Stadt ist wie andere auch von der UNITA eingeschlossen; die Zufahrtswege sind vermint worden und können nur noch über den Luftweg versorgt werden. Aufgrund der instabilen Sicherheitslage wird es aber immer schwieriger, solche Hilfsflüge durchzuführen. Malanje, wo sich mittlerweile über 400.000 Flüchtlinge aufhalten, kann von Transportflugzeugen nur noch sporadisch angeflogen werden, da mit Beschuß durch die UNITA gerechnet werden muß. Bei Interesse vermitteln wir Ihnen gern ein Gespräch mit Bruno Friedrich, dem Landeskoordinator der Deutschen Welthungerhilfe in Luanda/Angola. ots Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe Im Internet recherchierbar: http://www.newsaktuell.de Bei Nachfragen: Matthias Schüth, Caritas international, 0761/ 200293 Uli Post, Deutsche Welthungerhilfe, 0228/2288-117 |
Pressemitteilung
Angola: Mehr Geld für die Bürgerkriegsflüchtlinge gefordert
Erschienen am:
09.06.1999
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