Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes,Caritas international |
Guinea-Bissau: 80.000 neue Flüchtlinge |
Viele Tote nach Kämpfen / Meningitis-Epidemie befürchtet |
Freiburg, 9.2.99. Die schweren
Kämpfe der vergangenen Tage in der Hauptstadt Bissau haben ungleich
höhere Verluste an Menschenleben und an Zerstörungen der Infrastruktur
hervorgerufen als alle vorangegangenen Kriegshandlungen. Dies berichtet
Caritas international-Mitarbeiter Hannes Stegemann nach einem Kurzaufenthalt
in Guinea Bissau aus Dakar/Senegal. Stegemann, der die Caritas-Nothilfe
für das kriegsgeschüttelte Land koordiniert, geht von etwa 80.000
neuen Flüchtlingen aus, die sich vor den Kämpfen in der Hauptstadt
an die Peripherie von Bissau flüchten konnten. Circa 100.000 Menschen
würden noch in der Stadt vermutet. Die Flucht sei äußerst
gefährlich aufgrund der dichten Frontlinien und zahlreicher Minenfelder.
Wiederholt wurde berichtet, daß Flüchtlinge durch Truppen des
Präsidenten Nino Vieira am Verlassen der Stadt gehindert wurden oder
nur durch die Zahlung einer Geldsumme die Frontlinie passieren konnten.
"Die Menschen in der Stadt haben sich in Abwassergräben und
Kanalisationsröhren geflüchtet. Viele haben sich Unterstände
im Inneren ihrer eigenen Häuser gegraben", so Stegemann. In
Bissau gebe es zudem eine sich verschärfende Nahrungsmittelknappheit. |
Pressemitteilung
Guinea-Bissau: 80.000 neue Flüchtlinge
Erschienen am:
09.02.1999
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