Freiburg, 2. Mai 2002. Caritas international hat 240.000 Euro für die Opfer der religiösen Ausschreitungen im nordindischen Bundesstaat Gujarat zur Verfügung gestellt.
Die Caritas-Partner unterstützen damit die Menschen, die aufgrund der zunehmenden Gewalt ihre Wohngebiete verlassen und in Lager flüchten mussten. Die meisten der mehr als 100.000 Flüchtlinge sind Moslems. Sie erhalten Nahrungsmittel, Kleidung, Geschirr und Medikamente sowie psychologische Unterstützung zur Traumabewältigung. Die Ernährungssituation, medizinische Versorgung und hygienischen Zustände in diesen Lagern sind prekär.
"Die im Bundesstaat Gujarat regierenden Hindu-Fundamentalisten sind weder an polizeilicher Kontrolle der Ausschreitungen noch an einer effizienten Versorgung der Flüchtlinge interessiert," sagt Peter Seidel, Indien-Referent bei Caritas international. "Viele der Flüchtlingslager sind von der Regierung nicht offiziell anerkannt und bekommen daher auch keinerlei Unterstützung."
Nach der Brandkatastrophe in einem Zug Ende Februar, bei der mehr als 60 Hindu-Fundamentalisten ums Leben kamen, ist die Gewalt im Bundesstaat Gujarat eskaliert. Nach offiziellen Angaben sind dabei mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Inoffizielle Schätzungen gehen von mehr als 2000 Opfern aus.
"Bei den Ausschreitungen hat es sich nicht um einen spontanen Aufstand, sondern um großangelegte und gut organisierte Pogrome gegen Moslems gehandelt," erklärt Peter Seidel. "Die Übergriffe waren geplant und organisiert mit intensiver Beteiligung der Polizei und Regierungsverantwortlichen des Bundesstaates Gujarat."
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf.
Spenden mit Stichwort "
Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00 oder online unter: http://spende.caritas-international.de
Diakonisches Werk der EKD, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/