Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes, |
Straßenkinder brauchen Hilfe - aber welche? |
Experten erarbeiten in Freiburg Qualitätskriterien für Hilfsprogramme |
Wichtige Themen der Tagung sind die Ursachen für "Straßenkindheit", die Unterscheidung verschiedener Gruppen von Straßenkindern, Förderangebote zur sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Wiedereingliederung von Straßenkindern und Möglichkeiten, den Erfolg von Förderprogrammen zu kontrollieren. Der Erfahrungsaustausch der Hilfswerke soll dazu führen, Leitlinien für eine nachhaltige und pädagogisch qualifizierte Förderung von Straßenkindern zu erarbeiten. Sie sollen helfen, sowohl laufende als auch zukünftige Hilfsprogramme zu verbessern. Mindestens 100 Millionen Mädchen und Jungen leben in den Großstädten der Welt als Straßenkinder. Jedes zweite Kind davon in Lateinamerika; alleine in Brasilien sind es mehr als sieben Millionen. In den Metropolen Afrikas wird erst seit einigen Jahren, jedoch mit steigender Tendenz, das Phänomen "Straßenkinder" beobachtet, das auf Landflucht, Armut und das Auseinanderbrechen von Familien zurückgeführt wird. Auch in der Europäischen Union und in Osteuropa nimmt die Zahl der Straßenkinder zu. In Deutschland sind es nach Angaben des Deutschen Kinderschutzbundes 7.000. Leben auf der Straße bedeutet für viele Kinder täglicher Kampf ums Überleben. Gefahr droht ihnen durch Mangelernährung, Drogenkonsum, Gewalt, Polizeiwillkür und psychischen Streß. Hilfsorganisationen versuchen zunehmend, nicht nur den Straßenkindern dabei zu helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sondern durch Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit auch die Einstellung von Politik und Gesellschaft zu beeinflussen. |