Wie ist die humanitäre Situation im Gaza-Streifen für die Menschen?
Caritas international verurteilt den Terror der Hamas aufs Schärfste und fordert die Öffnung humanitärer Korridore. Unsere Partner in Gaza sind vor Ort und leisten Nothilfe. Trotz, dass die Kommunikation immer wieder abreißt, sind wir mit unseren Partnern weiterhin in Kontakt.
Bis zuletzt wurden Gutscheine verteilt, mit denen Familien Nahrung und Hygieneartikel kaufen konnten. Mittlerweile ist der Markt allerdings weitestgehend leer. Nun sind die ersten sieben LKW an der Rafah-Grenze angekommen. Sie enthalten Decken und Matratzen für 900 Familien. Weitere Konvois werden verzehrfertige Nahrung transportieren, weil die Marktlage in Gaza sich immer weiter verschlechtert. Für die Zukunft sind auch winterfeste Unterbringungen geplant.
Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen spitzt sich weiterhin zu. Nach den terroristischen Angriffen der Hamas und der Kriegserklärung Israels folgte der Aufruf an die Bevölkerung des Gaza-Streifens, sich in den Süden des Territoriums zu evakuieren. Auf beiden Seiten gibt es tausende Verletzte und Tote.
Die Lage im Gaza-Streifen verschlechtert sich seit den Angriffen konstant und führt zu einer schweren humanitäre Krise für die Menschen. Schulen, wichtige Infrastruktur und Krankenhäuser sind zerstört. Die Bevölkerung hat keinen Zugang zu Wasser, Strom und Lebensmitteln.
Zum Interview: Oliver Müller über die Lage in Gaza
Was können Sie tun? - Spenden für die vom Konflikt betroffenen Menschen in Palästina
Über 2,1 Millionen Menschen im Gaza-Streifen sind auf Nothilfe angewiesen. Medizin, Wasser, Lebensmittel und Unterkünfte für die Menschen im betroffenen Gebiet werden benötigt. Die Nächte können bereits sehr kühl werden und viele Menschen sind gezwungen, auf der offenen Straße zu übernachten.
Wir rufen dringend zu Spenden auf, um den Menschen im Gaza-Streifen zu helfen und die größte Not schnell zu lindern.
Was wir tun?
Zusammen mit unserem Partnern Catholic Relief Services (CRS) und Missionaries of Charity unterstützen wir Projekte für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Gaza-Streifen. Die Menschen in Gaza folgen dem Evakuierungsaufruf in den Süden an die ägyptische Grenze. Viele Menschen mit Behinderung können diesem Aufruf aber nicht folgen und müssen vor Ort weiterversorgt werden. Die Mitarbeitenden unserer Partner helfen da, wo es möglich ist, damit die tägliche Pflege und Betreuung der Menschen weitergehen kann. In Vorbereitung auf die Öffnung von humanitären Korridoren stellt Caritas international 300.000 Euro für Nothilfe bereit, um sofort handlungsfähig zu sein.


Mit unseren Partnerorganisationen in Gaza stehen wir täglich im Austausch und bereiten die Nothilfemaßnahmen vor. Unsere Partner berichten uns, dass die humanitäre Lage immer prekärer wird und gerade Ältere und Menschen mit Behinderung besonders unter der Notlage leiden."
Oliver Müller, Leiter von Caritas international

Helfen Sie mit Ihrer Spende, die anlaufenden Nothilfe-Maßnahmen zu unterstützen.
Nothilfe der Caritas – wann und wie kommt Ihre Hilfe an?
Die Mitarbeiter im Gaza-Streifen sind auch als Privatpersonen von dem aktuellen Konflikt betroffen und müssen sich und ihre Familien in Sicherheit bringen. Sie helfen weiterhin so gut wie möglich, müssen aber täglich neu auf die aktuelle Situation reagieren.
Im Rahmen ihrer momentan beschränkten Möglichkeiten versorgen die Partnerorganisationen von Caritas international in Gaza nach wie vor Menschen, die dringend auf Hilfe angewiesen sind, insbesondere Menschen mit Behinderung, die nicht in den Süden evakuiert werden können.
Unsere Partnerorganisationen sind von den chaotischen Umständen vor Ort beeinträchtigt und müssen warten, bis der Grenzübergang zu Ägypten komplett geöffnet wird. Bis die zugeteilten Hilfsgüter direkt an unsere Partner vor Ort gelangen können, planen wir im Hintergrund gemeinsam mit unseren Partnern die hoffentlich bald anlaufenden Notfallhilfen im Gaza-Streifen. Der erste Konvoi hat derweil bereits die Grenze zum Gaza-Streifen erreicht. Weiterhin planen wir neue Projekte, um für die Zeit nach der akuten Konfliktphase für den Wiederaufbau und die Menschen vor Ort schnellst möglich bereit zustehen.
Caritas international ist neutral
Wir helfen dort, wo die Not am größten ist, und verteilen unsere Hilfen so schnell, wie die politischen Umstände es zulassen. Unsere Auswahl der Projekte hat keinen Einfluss auf unsere Neutralität.
Als humanitäre Hilfsorganisation verpflichtet sich Caritas international den humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. „Unser Auftrag ist es“, so Oliver Müller, „Menschen in Not, gleich welcher Religion, Nationalität oder Herkunft Hilfe zu leisten. Gleichzeitig stellen wir durch die langjährige Zusammenarbeit mit unseren lokalen und sehr erfahrenen Partnern Missionaries of Charity und Catholic Relief Services sicher, dass die Hilfen nicht in die falschen Hände geraten.“ Hier finden Sie eine Übersicht über unsere aktuell laufenden Projekte in Palästina.
Das Caritas-Partnerprinzip - mit starken Partnern vor Ort
Um helfen zu können, muss man sich vor Ort auskennen. Mit dieser Überzeugung arbeitet Caritas international bereits seit vielen Jahren weltweit mit Partnerorganisationen zusammen.
Das sind häufig nationale Caritas-Organisationen, die in mehr als 160 Ländern weltweit Hilfe leisten, aber auch Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden, Nichtregierungsorganisationen und staatliche Stellen. Ihre Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter kennen die Gegebenheiten vor Ort, sprechen die Landessprache und haben das Vertrauen der Menschen. Sie sorgen dafür, dass Ihre Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Mehr Informationen zum Caritas-Partnerprinzip finden Sie hier.
Das Caritas Baby Hospital in Bethlehem im Westjordanland versorgt jährlich zehntausende kranke Babys und Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Unter dem Dach des Deutschen Caritasverbandes unterstützt das Länderbüro der Kinderhilfe Bethlehem in Deutschland das Kinderkrankenhaus in Palästina. Mehr Informationen zur aktuellen Lage in Bethlehem sowie Spendenmöglichkeiten finden Sie hier auf der Website der Kinderhilfe Bethlehem.