Stuttgart,
Freiburg, 26. September 2007
. Die
Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international sind besorgt über die
zunehmende Gewalt gegenüber Hilfsorganisationen im Norden von Darfur. Drei
Mitarbeiter des gemeinsamen Hilfsprogramms seien am Wochenende von einer
bewaffneten Gruppe in Zalingei entführt und 30 Stunden lang festgehalten
worden, teilten die kirchlichen Hilfswerke mit. Inzwischen seien sie wieder
frei.
„Wir sind sehr erleichtert, dass unsere drei Mitarbeiter in Sicherheit sind.
Die näheren Umstände des Zwischenfalls werden jetzt geklärt“, erklärte die Direktorin
der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. „Wir halten strenge
Sicherheitsvorkehrungen ein und tun alles, um nicht diejenigen zu gefährden,
denen wir helfen wollen. Doch die Sicherheitslage in dieser Region ist äußerst
prekär“. Dies wirke sich auch auf die im internationalen Verbund getragenen
Hilfsprogramme von Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international im
Gebiet um Zalingei in Nord-Darfur aus, so der Leiter von Caritas international,
Oliver Müller. „Seit Monaten wird unsere humanitäre Hilfe in den Vertriebenen-Camps
durch Überfälle und Angriffe sehr erschwert.“ Im Juni war bereits ein
Mitarbeiter von Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international erschossen
worden.
Seit Herbst 2004 versorgen Caritas international und die Diakonie
Katastrophenhilfe in ihrem internationalen Verbund Vertriebene in Darfur mit
Lebensmitteln und Trinkwasser. Im Rahmen des Programms wurden zudem Schulen,
Ernährungs- und Basisgesundheitsstationen eingerichtet. Ein weiterer
Schwerpunkt sind Maßnahmen der Friedensförderung, Versöhnung und
Konfliktlösung. Die Menschen in Darfur leiden seit mehr als vier Jahren unter
dem Konflikt zwischen Rebellengruppen, sudanesischer Regierung und mit ihr
verbündeten Milizen. Ein Friedensabkommen, das im Mai 2006 lediglich von einer
Rebellenfraktion unterzeichnet wurde, führte zu einer Zersplitterung der
Gruppierungen und damit zu einer weiteren Eskalation des Konfliktes.
An den für Oktober auf Drängen der Vereinten Nationen in Libyien anberaumten
erneuten Friedensverhandlungen müssten alle Konfliktparteien und vor allem die
Zivilbevölkerung beteiligt werden, so Füllkrug-Weitzel. Nur wenn ihre
Interessen berücksichtigt werden, könne eine nachhaltige Lösung des politischen
Konfliktes gefunden werden, der auch wirtschaftliche Ursachen hat. Nötig seien zudem
umfassende nationale und internationale Entwicklungsbemühungen. „Wenn diese
beiden Dinge nicht gewährleistet sind, ist jedes Geld für Friedensmissionen
verschwendet“, so Füllkrug-Weitzel.
Weitere Informationen über die Hilfe von Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas
international in Darfur sind im Internet zu finden:
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
und
www.caritas-international.de
Für Rückfragen: Gesine Wolfinger, Diakonie Katastrophenhilfe Telefon
0711-2159-147 oder 0172-6241368; Achim Reinke, Caritas international, Telefon:
0761-200—515
Pressemitteilung
Darfur: Diakonie und Caritas beklagen prekäre Sicherheitslage
Erschienen am:
26.09.2007
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