Freiburg, 27. Juli
2011.
Angesichts der jüngsten Fluchtwellen vor Gewalt in Libyen und Hunger in
Ostafrika fordern Hilfswerke mehr Schutz und Hilfe für das Millionenheer von
Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit. Zum 60. Jahrestag der
UN-Flüchtlingskonvention am 28. Juli richten die Diakonie Katastrophenhilfe,
Caritas international und UNICEF Deutschland einen dringenden Appell an Politik
und Gesellschaft, Flüchtlingen mehr Sicherheit, Unterstützung und eine neue
Chance zu geben. Sie fordern besonders, das Los der Binnenvertriebenen zu
verbessern, die nicht von der Flüchtlingskonvention geschützt sind.
Die Diakonie Katstrophenhilfe hat aus diesem Anlass aktuell eine Kampagne
„Flucht und Vertreibung“ gestartet, da das Schicksal der 43 Millionen
Flüchtlinge weltweit von Öffentlichkeit und Politik verdrängt wird. „Die größte
Katastrophe ist das Vergessen“, sagt die Direktorin der Diakonie
Katstrophenhilfe, Cornelia
Füllkrug
-Weitzel.
Die drei Organisationen appellieren in ihrem Aufruf an die Regierung, die
Solidarität mit Flüchtlingen in der Bevölkerung zu stärken. „ Zuflucht ist ein
Menschenrecht“, heißt es. Die am 28. Juli 1951 verabschiedete
UN-Flüchtlingskonvention müsse wieder mit Leben erfüllt werden.
Diese Mitmenschlichkeit wird überdurchschnittlich von den Armen gefordert: 80
Prozent aller Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern. So nahm Pakistan 2009
mit 1,7 Millionen Flüchtlingen weltweit die meisten Menschen auf, gefolgt von
Iran und Syrien. In den ärmsten Ländern Afrikas sind Millionen entwurzelter,
vertriebener und verzweifelter Menschen auf der Flucht.
Der Aufruf appelliert besonders, das schwere Los Binnenvertriebener zu
erleichtern. Laut UN waren 2010 etwa 27,5 Millionen Menschen innerhalb der
eigenen Staatsgrenzen auf der Flucht. Schätzungen zufolge sind mindestens die
Hälfte davon Kinder, die am meisten unter der Entwurzelung leiden.
Binnenflüchtlinge fallen nicht automatisch unter den Schutz der UN-Konvention.
Sie erhalten deshalb oft von keiner Seite Hilfe, sondern sind auf die
Solidarität selbst schon armer Haushalte angewiesen und der Willkür von
Behörden und Militärs ausgeliefert.
„Flucht und Vertreibung gehen uns alle an“, heißt es im Aufruf weiter.
Die Bundesregierung soll sich bei den
Vereinten Nationen für die Rechte der Binnenvertriebenen einsetzen. Alle Staaten
müssen dazu bewegt werden, die internationalen Leitlinien für den Umgang mit
Binnenvertriebenen anzuerkennen.
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Pressemitteilung
Solidarität mit Flüchtlingen zeigen
Erschienen am:
27.07.2011
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