Berlin, Freiburg, Köln, Stuttgart,
„Die weltweite Hilfe für Haiti hat das Leid nach dem
Erdbeben gelindert und unzähligen Menschen das Leben gerettet“,
erklärte Dr. Rudolf Seiters,
Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.
„Aber
der Neuanfang ist mühsam und braucht einen langen Atem der internationalen
Gemeinschaft“.
„Jetzt muss die Stunde der Haitianer kommen. Die heißt vor allem Bildung für
alle Kinder und die Ausbildung einheimischer Kräfte“,
sagte Regine
Stachelhaus, Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland.
„Wir müssen weiter Leben retten. Die
Nothilfe ist dafür das geeignete Instrument. Die internationale Gemeinschaft
muss jetzt jedoch auch den Aufbau funktionierender Verwaltungen und
Institutionen vorantreiben“,
sagte Volker
Gerdesmeier
,
Leiter der Programmabteilung der Diakonie Katastrophenhilfe.
„
Die Hilfe muss in die Zukunft weisen.
Daher reicht es nicht, Gebäude und Straßen wiederaufzubauen. Es geht für die
Haitianer auch darum, eine soziale Struktur zu errichten, in der das
Miteinander und die Solidarität im Mittelpunkt stehen"
, sagte Dr.
Peter
Neher
, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.
Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossenen Hilfswerke haben
in Deutschland insgesamt rund 71 Millionen Euro an Spenden für die Nothilfe und
den Wiederaufbau in Haiti gesammelt.
Diese Mittel haben dazu beigetragen, dass bislang Epidemien und Hunger
verhindert werden konnten. Doch die Not und die Herausforderungen für die
Hilfsorganisationen sind weiter groß:
- Über 1,3 Millionen Menschen leben in Hunderten Notlagern, viele unter
unhygienischen und unsicheren Bedingungen.
- Die sozialen und medizinischen Einrichtungen funktionieren praktisch nur
durch Hilfe aus dem Ausland.
- Die Regierung und öffentliche Verwaltungen sind nach wie vor nicht wirklich
handlungsfähig. Ein Viertel der Mitarbeiter der Verwaltungen starb beim
Erdbeben.
- Die Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe arbeiten in allen
Landesteilen. Aber die meisten Hilfsorganisationen konzentrieren sich immer
noch auf den Großraum Port-au-Prince.
Viele haben das Land bereits wieder verlassen.
-
Die Ausbildung von nationalen
Fachkräften läuft nur langsam an und muss dringend ausgeweitet werden.
- Riesige Mengen Schutt behindern die Einrichtung sicherer Lager. Landbesitzer
müssen dazu gebracht werden, entsprechende Plätze freizugeben.
-
Es muss mit erheblichen
Umweltrisiken gerechnet werden – durch Regenfälle, Erdrutsche und Stürme.
Schwerpunkte der Organisationen des
Aktionsbündnisses
Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe, Deutsches Rotes Kreuz
und UNICEF arbeiteten über ihre Partnerorganisationen und lokalen Büros auch
schon vor dem Erdbeben in Haiti. Unmittelbar nach der Katastrophe haben sie
umfassende Nothilfeprogramme gestartet und versorgen die Bevölkerung mit
Trinkwasser, Nahrung, medizinischer Hilfe und richten Notschulen ein.
Caritas International,
das Hilfswerk
der Deutschen Caritas,
unterhält
Gesundheitszentren, baut Schulen auf und versorgt Betroffene mit Lebensmitteln,
Medikamenten und Trinkwasser. Partner der Hilfe sind die Gemeinden und
Caritas-Einrichtungen vor Ort, um diejenigen zu erreichen, die sich nicht
selbst helfen können: Alte, kranke und behinderte Menschen sowie Kinder.
www.caritas-international.de
Das
Deutsche Rote Kreuz
betreibt in
Carrefour ein mobiles
Krankenhaus, in dem inzwischen 30.000 Behandlungen durchgeführt wurden. 400 000
Menschen haben Material zum Bau von Unterkünften erhalten.
www.drk.de
Diakonie Katastrophenhilfe
versorgt
Zehntausende Menschen mit Medikamenten in Gesundheitsstationen, unterstützt und
baut Kliniken im ländlichen Raum, verteilt Zelte und hilft den Menschen bei der
Trümmerbeseitigung und beim Aufbau erdbebensicherer Häuser. Ebenso werden
Programme zur Ernährungssicherung
gefördert.
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
UNICEF koordiniert die internationale Hilfe in den Bereichen Wasserversorgung, Kinderernährung, Bildung und Kinderschutz. Über eine Million Menschen werden mit Trinkwasser versorgt. 700.000 Kinder erhalten Schulmaterial. www.unicef.de
Weitere Informationen finden Sie hier.