Der Traum von der eigenen Werkstatt
Ein Rollstuhl, der jedes Hindernis nimmt, eine stabile Sitzhilfe und Krücken, die Halt bieten - wie wichtig Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung sind, weiß niemand besser als Abdussator Afghonov. Im Alter von sieben Jahren erkrankte er an Kinderlähmung und ist seitdem auf Krücken angewiesen. Er kennt die alltäglichen Barrieren und Herausforderungen vor denen Menschen mit Behinderung stehen. Eine gute Voraussetzung, denn Afghonov fertigt Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung.
Der heute 35-jährige Vater eines ebenfalls gehbehinderten Kindes war schon immer ein begeisterter Handwerker. Doch sein großer Traum - eine eigene Werkstatt zu besitzen - schien unerreichbar. Zu teuer waren die Anschaffungskosten für Material und Werkzeug. Doch als er im Jahr 2012 von einem von Caritas international geförderten CBR-Projekt erfährt, sieht er seine Chance: "Die Möglichkeit meinem Sohn und vielen anderen Menschen mit Behinderung ein besseres Leben zu ermöglichen, hat mich motiviert", erinnert sich Afghonov.
Der Weg zur eigenen Werkstatt
Mit Unterstützung der Caritas absolvierte er eine Ausbildung zum Orthopädietechniker, nahm an einem Training zur Unternehmensgründung teil und schrieb einen Businessplan. Und der Aufwand hat sich gelohnt: Seit einem Jahr betreibt er, rund 20 Kilometer von der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe entfernt, seine eigene Werkstatt. Er hat zwei Angestellte, die beide auch in jungen Jahren an Poliomyelitis erkrankten. Alle drei sind sich einig, dass es für ihre Arbeit keine gesunden Beine, sondern handwerkliches Geschick, eine hohe Lernbereitschaft und eine Leidenschaft für die Sache braucht.